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7. Bioenergie Forum

Nationalrat Eric Nussbaumer beleuchtete Bioenergie aus politischer Sicht. Bild: Biomasse Suisse

Wirksamer Klimaschutz erfordert den sukzessiven Ausstieg aus den fossilen Energien, namentlich im Gebäudebereich. Erneuerbare biogene Rohstoffe können andere erneuerbare Energien dahingehend vorteilhaft ergänzen. Doch die Umsetzung von politischen Leitplanken lässt auf sich warten; behindert gar deren Einsatz. Ein Fehler, wie die meisten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung am 7. Bioenergie Forum meinten.

Pressedienst/Redaktion

Am 3. April 2019 fand das 7. Bioenergie Forum in Bern statt. Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Forschung diskutierten über die Chancen und Hürden von Biogas und flüssigen Biobrennstoffen. Biomasse Suisse zieht aus dem Forum das Fazit, dass trotz grossem Potential Bioenergie von politischen Leitplanken behindert wird.

Optimale Ergänzung zu anderen erneuerbaren Energieträgern

Biogas und Biobrennstoffe haben gegenüber anderen erneuerbaren Energieträgern wie Sonne und Wind bestechende Vorteile. Sie sind wetterunabhängig und saisonal speicherbar. Mit einer Power-to-X Technologie lassen sich sogar aus saisonalem Überschussstrom gasförmige und flüssige Brennstoffe gewinnen. Damit ergänzen sie saison- und wetterabhängige erneuerbare Energiequellen ideal. Ausserdem sind Biobrennstoffe sofort einsetzbar, denn die Infrastrukturen können aus der fossilen Welt übernommen werden. Neue Investitionen dazu sind nicht nötig. Bereits heute wird dem Schweizer Gasnetz Biogas beigemischt. Je nach Versorger zwischen 5 und 20 Prozent. Bis 2030 soll der Biogas-Anteil im Erdgas zur Wärmeversorgung gar 30 Prozent betragen. Auch beim Heizöl bestehen erste Ansätze den fossilen Energieträger mit flüssigen Biobrennstoffen, ohne Komfortverlust, zu ersetzen. Ein Umstieg auf erneuerbare Energien ist mit Biobrennstoffen und -gas ohne Planungsaufwand und Umbauten schnell realisierbar. Dies ermöglicht eine Reduktion des CO2-Ausstosses auf effiziente und kostengünstige Weise. Die biogenen Rohstoffe zur Produktion stammen dabei zu grossen Teilen aus Schweizer Abfall- und Reststoffen wie Grüngut, Mist, Gülle, Frittieröl oder Klärschlamm. Dominique de Buman, Präsident des Verbands Biomasse Suisse, betonte am Forum die Vorteile für eine ökologische Kreislaufwirtschaft.

Politische Leitplanken für Biobrennstoffe setzen

Trotz den vielen Vorteilen haben Biogas und flüssige Biobrennstoffe den Durchbruch noch nicht geschafft. Ein wichtiger Grund sind gemäss Nationalrat Eric Nussbaumer die unbefriedigenden Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), welche in den kantonalen Energiegesetzen umgesetzt werden. Sie anerkennen gasförmige und flüssige Biobrennstoffe bis heute nur zögernd als klimaneutrale Energie. An der abschliessenden Podiumsdiskussion war man sich weitgehend einig: Bioenergie leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und ist im Wärmemix unverzichtbar. Die Politikerinnen und Politiker müssen nun im CO2-Gesetz, wie auch in den kantonalen Energiegesetzen, die erforderlichen Rahmenbedingungen setzen. Nur so könne das Potential von Bioenergie besser ausgeschöpft werden.

http://www.biomassesuisse.ch