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Nordostschweiz

Regionalgruppe Nordostschweiz, Lehnstrasse 45a, 9014 St. Gallen

Präsident: Heinrich Lüthi-Studer

E-Mail: hs@ibee-studer.net

Tel.: 081 740 26 34

 

Mitglieder: ca. 650

Regio-Redaktor: Felix Stockar, felix.stockar@bluewin.ch, Beiträge aus der Region Nordostschweiz willkommen.

Aktivitäten: Eigene Regionalzeitung, Vorträge, Besichtigungen

 

Aktuelles:

2024

Hauptversammlung der Regionalgruppe Nordostschweiz

Am 27. April in Berg, Restaurant Seeblick, St.Gallerstr. 19.

Hier können Sie sich anmelden

 

2023

Windenergie-Sonderschau mit Vereinsgründung Pro Wind St. Gallen-Appenzell an der OLMA

Ort: Olma Messen St.Gallen AG, Splügenstrasse 12

Datum: 12. – 22. Oktober 2023

Hier ein kleiner Rückblick:

prowindsgarai.ch

 

Hauptversammlung der Regionalgruppe Nordostschweiz

Am 1. April 2023 in Rapperswil, Fachhochschule Ost, Gebäude 8, Raum 8.U44

 

2022

PV-Austausch vom 1. September 2022

Die Energieagentur St.Gallen und SSES Nordostschweiz wollen den Erfahrungsaustausch unter PV-Produzenten weiter fördern. Der nächste PV-Austausch ist am 1.9.2022 bei der Druckerei Niedermann in St.Gallen-Winkeln (ab 16:30 Uhr, Letzistrasse 37) geplant, wo es einerseits eine vertikal-bifacial-PV-Anlage zu sehen gibt, und anderseits die Erfahrungen in Ertragsüberwachung und Betriebsführung diskutiert werden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Solarpavillon

SSES Nordostschweiz hat 2020 einen Beitrag zur Realisierung vom https://solarpavillon.ch gesprochen. Der mobile Solarstrom-Unterstand kann seit 2021 für Anlässe gemietet werden. 2021 waren wir damit unter anderem an der Olma präsent und haben der Klimajugend eine Möglichkeit geboten, sich und ihre Anliegen vorzustellen. Ein zweiter Beitrag ging an die Solaralp Malun oberhalb von Berschis, wo nun eine Solarstromanlage mit mobiler Batterie das Diesel-Aggregat ersetzt: https://www.fm1today.ch/ostschweiz/stgallen/kein-knattern-nur-idylle-pur-so-ist-es-auf-der-ersten-solar-alp-142334528 .

Solargenossenschaften in Gründung und in Liquidation
Seit Mitte Mai 2022 gibt es eine neue Energiegenossenschaft in Sargans: https://www.vilan24.ch/articles/129943-energie-genossenschaft-pizsol-gegruendet

In jüngster Zeit werden wieder vermehrt Solargenossenschaften gegründet, z.B. auch in Degersheim, während sich die Solargenossenschaft Frauenfeld nach 30 Jahren Pionierarbeit auflöst und GrabSolar ihre PV-Anlagen an das örtliche Elektrizitätswerk übergibt.

Wie und ob Solargenossenschaften von jungem ehrenamtlichen Elan zur Professionalisierung finden, war Thema an der VESE-Tagung am 21. Mai in Olten. In Sargans trafen sich am 25. Mai etwa 25 PV-Betreiber und Interessierte der Region Nordostschweiz: Die Energiegenossenschaft PizSol hat ihre Pläne vorgestellt, und der Rückblick auf 10 Jahre Genossenschaft Solar St.Gallen bestätigtet, dass das Konzept Früchte tragen kann. Der PV-Erfahrungsaustausch wurde von der SSES Regionalgruppe initiiert und mit Unterstützung der Energieagentur St.Gallen umgesetzt.

10 Jahre Genossenschaft Solar St.Gallen
Im September 2012 installierte die Genossenschaft Solar St.Gallen ihre erste 68 kWp-Anlage; das erste PV-Modul mit 250 W Leistung hat 289 CHF gekostet. 149 CHF kostet das 400 W Modul, das im April 2022 auf der 15ten PV-Anlage verbaut wurde. Die 163 Genossenschafter aus der Stadt St.Gallen liefern mittlerweile mit 3086 kWp Solarstrom für rund 680 Haushalte. Für eine professionelle Betriebsführung werden neben Stücklisten und Kontakten in einer Datenbank auch alle Ereignisse zu jeder Anlage erfasst: Wann welcher Wechselrichter welche Störung hatte, wann das letzte mal gereinigt wurde. Für die Reinigung der 10’531 PV-Module alle 3 bis 6 Jahre ist die Sozialfirma laebeplus.ch beauftragt. 4 Module hatten soweit einen Glasschaden. Störungsanfälliger sind die Wechselrichter: Von den 34 SolarMax 15 kW-Wechselrichtern mussten schon über 12 Stück ausgetauscht werden. Hier funktioniert der Austausch-Service immerhin gut, während es offen ist, wie gut der Service der jüngeren 15 100kW-ABB-Wechselrichter gewährleistet ist, nachdem ABB die Verantwortung an Fimer übertragen hat. Ibee-studer.net ist für den Betrieb zuständig und gleist im Auftrag vom ehrenamtlichen Vorstand neue Projekte auf.

Die grössten PV-Anlagen betreibt die Genossenschaft den Olma Hallen (628 kWp) und bei Stadler Rail in St.Margrethen (1’109 kWp). Die Genossenschaft verzinst ihre Anteilscheine mit 1.5 bis 2% Zins und hat sich mit bis zu 50% über Fremdkapital der Acrevis Bank finanziert. Letzteres ist durch die Stromerträge mittlerweile weitgehend zurückbezahlt, könnte aber einfach wieder erhöht werden, wenn neue Dächer zur Verfügung gestellt würden. Neue Dacheigentümer zu überzeugen, war in der Vergangenheit nicht einfach. Bei den für 2023 erwarteten Industrie-Strompreisen über 20 Rp/kWh scheint das Angebot von Solarstrom-Eigenverbrauch zu 8 Rp/kWh jedoch überzeugend.

Fokus: Mehrfamilienhäuser
Neue lokale Solargenossenschaften sind sinnvoll, da Dächer über persönliche lokale Kontakte einfacher für die Energiewende gewonnen werden können. Während die grössten Industriedächer wohl schon von verschiedensten PV-Contractorn umworben wurden, ist das Potential auf Mehrfamilienhäusern noch zu erschliessen. Grundsätzlich sind PV-Anlagen auf MFH wirtschaftlicher als auf Einfamilienhäusern – da die Anlagen grösser sind und der Eigenverbrauch meist höher ist. Aber auch wenn der Solarstrom zum Niedertarif angeboten wird und die Bewohner nur profitieren können, ist es aufwändig und nicht einfach, viele Stockwerkeigentümer oder eine Verwaltung zu überzeugen. Wenn die Stromabrechnung weiter über das örtliche Elektrizitätswerk erfolgt (VNB-Praxismodell), mag dies Vertrauen stärken, aber es gibt auch gute private Lösungen zur den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch. Die verschiedenen Elektrizitätswerke zeigen sich unterschiedlich kooperativ. So erlaubt beispielsweise Thurplus eine virtuelle Eigenverbrauchs-Abrechnung, während andere auf einen Umbau der Messung in der Elektroverteilung beharren. Dass mehrere Hausanschlüsse zu einem virtuellen ZEV verbunden werden, ohne dass private Leitungen zwischen den Häusern verlegt werden müssen, kann beim besten Willen leider noch kein Elektrizitätswerk umsetzen, wird aber aktuell politisch diskutiert. Wobei sich die ganze Eigenverbrauchs-Abrechnerei erübrigen könnte, wenn für die Rücklieferung ins Netz anständige Preise bezahlt würden – wonach es mittelfristig den steigenden Strommarktpreisen folgend aussieht.