SubPagesTopPicture

Erkundungsbeitrag für Geothermieprojekt von Geo-Energie Suisse erhöht

Foto: Beat Kohler

Der Bund erhöht den Erkundungsbeitrag für das Tiefengeothermie Pilotprojekt der Geo-Energie Suisse AG in Haute-Sorne (Kanton Jura) von bisher rund 64 auf 90 Millionen Franken. Damit werden zusätzliche Massnahmen zur Minimierung der Erdbebenrisiken unterstützt. Das geothermische Kraftwerk soll dereinst Strom für rund 6000 Haushalte produzieren.

BFE/Redaktion

Mit dem Pilotprojekt in Haute-Sorne soll die technische Machbarkeit von stimulierten geothermischen Systemen in der Schweiz nachgewiesen werden, um später auch die Anwendung dieser Technologie in anderen Teilen der Schweiz ermöglichen. Bereits im September 2019 hatte das BFE dem Projekt in Haute-Sorne einen Erkundungsbeitrag in der Höhe von maximal 64,1 Millionen Franken zugesprochen.

Im Februar 2020 reichte die Geo-Energie Suisse AG beim Bundesamt für Energie (BFE) ein Gesuch um Erhöhung des Erkundungsbeitrags ein. Damit sollen zusätzliche Massnahmen unterstützt werden, mit denen das Risiko von Schadenbeben weiter reduziert werden kann.

Empfohlen wurden diese zusätzlichen Massnahmen vom Schweizerischen Erdbebendienst (SED). Im Auftrag des Kantons Jura hatte der SED letztes Jahr einen Bericht der Geo-Energie Suisse AG zum Erdbeben-Risikomanagement für das Haute-Sorne Projekt begutachtet. Diesen Bericht musste die Geo-Energie Suisse AG erstellen, weil im November 2017 Stimulationsmassnahmen ein Schadenbeben bei einem Geothermieprojekt in Südkorea ausgelöst hatten. Die bestehende kantonale Baubewilligung verlangt, dass das Risikomanagement stets über den Stand der Technik hinaus geht.

Die Geo-Energie Suisse AG will die Empfehlungen des SED umsetzen, um so das Risiko von Schadenbeben weiter zu reduzieren. Das führe zu Mehrkosten von insgesamt rund 43 Millionen Franken, erklärt das Unternehmen. Konkret geht es um folgende zusätzlichen Massnahmen:

  • Installation von seismischen Messsystemen direkt in den Bohrlöchern
  • Vernetzung der Daten von verschiedenen Sicherheitssystemen in einem Steuerungsinstrument
  • Spannungsmessungen im Untergrund, um die Grösse allfälliger Erdbeben besser abschätzen zu können
    Eine 3D-seismische Messkampagne, um erdbebengefährdete Störungen in der Region des unterirdischen Reservoirs zu erkennen
  • Neuartiges Design der Bohrlochstimulation, um notwendige Drücke und Stimulationsfluidmengen vorherzusagen

Gestützt auf Expertenmeinungen und der Bedeutung der Tiefengeothermie zur Umsetzung der Energiestrategie 2050, hat das BFE der Geo-Energie Suisse AG nun den Geothermie-Erkundungsbeitrag um rund 26 Millionen auf 90 Millionen Franken erhöht. Die Auszahlung erfolgt schrittweise in Abhängigkeit des Fortschreitens der Arbeiten.

Sollte der Kanton Jura die bestehende rechtskräftige und vom Bundesgericht bestätigte Baubewilligung widerrufen, stoppt der Bund die Subventionen und verpflichtet die Geo-Energie Suisse AG, das Projekt so schnell wie möglich rückabzuwickeln.