SubPagesTopPicture

Meyer Burger fährt dank USA die Produktion rascher hoch

Foto: Meyer Burger

Im Rahmen der Präsentation der Halbjahresergebnis 2022 hat Meyer Burger bekanntgegeben, dass die Produktionskapazitäten rascher als vorgesehen auf 3 Gigawatt ausgebaut werden soll. Grund dafür sei, dass eine Vereinbarung mit D. E. Shaw Renewable Investments (DESRI) über die langfristige Lieferung von 3,75 bis 5 Gigawatt Solarmodulen unterzeichnet worden sei.

Meyer Burger/Redaktion

Es scheint, als könne Meyer Burger vom eben in den USA verabschiedeten Klimapaket zum Ausbau der erneuerbaren Energien profitieren. Die von Präsident Joe Biden am 16. August 2022 mit dem Inflation Reduction Act in Kraft gesetzten Massnahmen bieten eine erhebliche finanzielle Unterstützung in Form einer Steuergutschrift für die Herstellung von Komponenten entlang der solaren Wertschöpfungskette in den USA. Der Betrag der Steuergutschrift für jedes produzierte Solarmodul entspricht dem Produkt aus 0,07 USD multipliziert mit der Nennleistung des Moduls. Doch nicht nur direkte staatliche Förderung sonder auch neue Kundschaft zeichnet sich wegen des Klimapaketes ab. Meyer Burger und D. E. Shaw Renewable Investments (DESRI) haben eine verbindliche Vereinbarung zur Lieferung von mindestens 3,75 GW Solarmodulen für DESRIs Grossprojekte unterzeichnet, wie Meyer Burger in einer Mitteilung schreibt. DESRI ist ein Entwickler, Eigentümer und Betreiber von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien in den Vereinigten Staaten. Die Module sollen am Standort von Meyer Burger in Goodyear, Arizona, hergestellt und zwischen 2024 und 2029 ausgeliefert werden. DESRI hat ein Vorkaufsrecht für die Erhöhung der Vertragsmenge auf 5 GW im Rahmen des aktuellen Vertrags sowie für eine Vertragsverlängerung über die 5-jährige Laufzeit hinaus. DESRI wird eine substantielle jährliche Anzahlung leisten, damit Meyer Burger Material und Rohstoffe für die Solarmodulproduktion beschaffen und finanzieren kann.

Beschleunigter Ausbau

Um die hohe Nachfrage im Markt für Hausdach-Solarmodule zu befriedigen und den Liefervertrag mit DESRI zu bedienen, müssen die Produktionskapazitäten von Meyer Burger nahtlos ausgebaut werden. Das Unternehmen plant, seine Produktionskapazitäten in unmittelbarer Zukunft so weiter auszubauen, dass bis Mitte 2024 eine Nennkapazität von rund 3 GW erreicht werden kann. Konkret plant das Unternehmen den Ausbau des Standorts Goodyear, Arizona (USA) auf 1 Gigawatt Jahreskapazität für Solarkraftwerks-Module im Zusammenhang mit dem Vertrag mit DESRI sowie weitere 0,5 GW für den US-Markt für Hausdach-Solarmodule. Es werde erwartet, dass die volle Kapazität in Goodyear somit beschleunigt ausgelastet werden könne, so Meyer Burger.

Am Standort Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen, Deutschland) ist der Ausbau der zusätzlich benötigten Solarzellenproduktionskapazität von 1,5 GW auf rund 3 GW Gesamtkapazität geplant.

Noch nicht in der Gewinnzone

Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2022 spiegelten die erfolgreiche Etablierung des Unternehmens auf dem Markt für Premium-Solarmodule sowie den Hochlauf der bestehenden Produktionskapazitäten und deren momentan laufende Erweiterung wider, schreibt Meyer Burger. Unter dem Strich hat das Unternehmen aber immer noch Verluste erwirtschaftet. Dank des neuen Geschäftsmodells mit der eigenen Modulproduktion stieg zwar der Umsatz im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 56,7 Millionen. Das Unternehmen erwirtschaftete aber ein EBITDA von CHF -24,4 Millionen (H1 2021: CHF -30,9 Millionen) und erzielte ein Ergebnis von CHF -41,0 Millionen (H1 2021: CHF -37,2 Millionen).