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Neuer Weltrekord bei Dünnschicht-Solarzellen

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat mit 22,6 Prozent Wirkungsgrad einen neuen Weltbestwert bei Dünnschichtsolarzellen aufgestellt, wie es im Juni mitgeteilt hat. Die Stuttgarter Wissenschaftler schlugen den bisherigen Rekordhalter aus Japan um 0,3 Prozentpunkte und holen den Weltrekord bereits zum fünften Mal nach Stuttgart. Erst vor drei Monaten hatten die Forscher mit 22,0 Prozent Wirkungsgrad einen Europarekord erzielt. Die aktuelle Verbesserung um 0,6 Prozentpunkte sei in einer hochmodernen Laborbeschichtungsanlage mit Hilfe eines Ko-Verdampfungsverfahrens gelungen, erklärt das ZSW. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE habe die Ergebnisse bestätigt.

Der Fortschritt in der Dünnschichtphotovoltaik hat sich innerhalb weniger Jahre stark beschleunigt: Von 1998 bis 2013 wurden nur alle zwei bis drei Jahre Rekorde erreicht. Der Wirkungsgrad stieg jährlich durchschnittlich um 0,1 Prozentpunkte. Seit knapp drei Jahren fallen die Weltrekorde nun im Halbjahresrhythmus. Die Wachstumsraten betragen gegenwärtig im Schnitt 0,7 Prozentpunkte pro Jahr. Die Forscher gehen davon aus, das mit den jüngsten Forschungsergebnissen sich bald eine ernsthafte Konkurrenz zu der marktbeherrschenden Silizium-Photovoltaik entwickeln könnte. Der Vorsprung gegenüber multikristallinen Siliziumzellen betrage nun 1,3 Prozentpunkte. Dass mit dem neuen Erfolg das technologische Potenzial von CIGS-Solarzellen ausgereizt ist, glauben die ZSW-Wissenschaftler nicht. «Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren bis zu 25 Prozent Wirkungsgrad erreichen können», sagt Michael Powalla, ZSW-Vorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Photovoltaik.