SubPagesTopPicture

Schnellerer Ökostrom-Ausbau im Kohleausstieg führt zu sinkenden Kosten

Ein verstärkter Ausbau Erneuerbarer Energien parallel zum Kohleausstieg würde die Strompreise in Deutschland spürbar senken. Das zeigen Berechnungen des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy.

Pressedienst/Redaktion

Zusätzlich gebaute Wind- und Solaranlagen würden in Deutschland fossile Kohle- und Gaskraftwerke schneller aus dem Nachfrage-Markt drängen und so den Strompreis sinken lassen. Strom würde nicht nur klimafreundlicher, sondern auch kostengünstiger. Während die Kosten von fossilen Kraftwerken massgeblich von den Preisen für die aktuell extrem verteuerten Brennstoffpreisen und auch den CO2-Preisen abhängen, fallen für Wind- und Solarenergieanlagen beide Posten nicht an.

Per Computersimulation hat Energy Brainpool zwei Szenarien dafür berechnet, dass im Rahmen des Kohleausstiegs zusätzliche Ökostrom-Anlagen gebaut werden, die über den aktuellen Ausbaufahrplan laut EEG hinausgehen. Für jeden Ausbauschritt von zusätzlich zehn TWh Erneuerbaren-Ausbau sinken im Szenario mit einem hohen Preisniveau für CO2-Verschmutzungsrechte die durchschnittlichen Strompreise bis 2038 um bis zu 1,49 Euro je MWh. Angesichts eines zugrunde gelegten Strompreiseses von 68,6 Euro je MWh würde die Reduktion hier 2,2 Prozent betragen.

Ohne zusätzliche Erneuerbaren-Anlagen würden abgeschaltete Kohlemeiler vor allem durch teure Gaskraftwerke ersetzt. Ein Kohleausstieg ohne gleichzeitigen Ökostromausbau würde die Preise dann steigen lassen. Die Politik müsse deshalb den erheblichen Kostenvorteil der Erneuerbaren gezielt nutzen, fordert Green Planet Energy. Zum Erreichen der Klimaziele solle der Kohleausstieg auf spätestens 2030 vorgezogen werden. Die nächste Bundesregierung müsse hier ebenso wie beim Ökostromausbau mehr Tempo machen – im Sinne des Klimaschutzes, aber auch im Sinne eines kalkulierbaren Strompreises.