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100’000 JA- statt Jod-Tabletten für den geordneten Atomausstieg

Morgen Samstag, 29. Oktober 2016 organisiert die Allianz «für einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» in allen Regionen der Deutschschweiz eine koordinierte Verteilaktion. Zwischen Bern und Chur, in Schaffhausen ebenso wie in der Innerschweiz sind hunderte Freiwillige unterwegs, welche auf den problematischen Umstand hinweisen, dass die Schweizer Bevölkerung bis heute nicht ausreichend vor den Folgen eines schweren Atomunfalles (GAU) geschützt ist.

Pressedienst

Das aktuelle, am schnellsten wirkende Schutzmittel ist das JA zum geordneten Atomausstieg am 27. November. Die Initiative legt fest, dass die 3 ältesten Kernkraftwerke in Beznau und Mühleberg im Laufe des kommenden Jahres ausser Betrieb zu nehmen sind. Die jüngeren bis Ende 2024 (Gösgen) und 2029 (Leibstadt).

Im Falle eines schweren Atomunfalls muss die Bevölkerung im AKW-Umkreis von 50 km Jodtabletten zur Milderung akut drohender Strahlenschäden einnehmen. Das wirkt allerdings einzig gegen die Aufnahme des radioaktiven Jods, das nebst vielen anderen Substanzen aus einem zerstörten Reaktor freigesetzt würde.

Hinzu kommt die grundsätzliche Problematik des Schweizer Notfallschutzes bei AKW-Katastrophen. Die Bundesbehörden haben sich mit den Kantonen auf einen ungenügenden Notfallschutz geeinigt, der die zwei schlimmstmöglichen Fälle ausklammert. Der AKW-Unfall muss sich damit sozusagen den Möglichkeiten der Behörden anpassen, statt umgekehrt.

Die JA-Tabletten, welche morgen Samstag in der ganzen Deutschschweiz verteilt werden, dienen freilich der Erfrischung und enthalten einen Beipackzettel, der auf die Problematik der überalterten Schweizer AKW verweist und die Initiative kurz erläutert. Zudem wird ein Flyer verteilt, der auf den ungenügenden Notfallschutz hinweist.