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Ein blendender Sieg für die Schweiz in dem Solar Decathlon 2017

Foto: swiss-living-challenge.ch

Das Schweizer Team glänzte an dem renommierten Solar Decathlon 2017 Wettbewerb in den Vereinigten Staaten mit ihrem Solarhaus NeighborHub! Der Swiss Living Challenge erreicht seinen Höhepunkt mit der ultimativen Anerkennung von einem multidisziplinären Team: 4 Hochschulen, 250 Studenten, darunter 44 Solarzehnkämpfer in Denver, 150 Berater aus der professionellen und akademischen Welt und fast 50 Partner! Und ebenso wichtig wie der Sieg, ist das menschliche Abenteuer als prägende und unvergessliche Lernerfahrung.

Pressedienst

Nach mehr als zwei Jahren intensiver Vorbereitung kann das Schweizer Team von der Leistung seiner Studenten stolz sein. Insgesamt haben mehr als 250 von ihnen mitgearbeitet um das Solarhaus NeighborHub, Gewinner des internationalen Wettbewerbs für nachhaltiges Wohnen Solar Decathlon 2017, zu bauen. «Was mich beeindruckte, war die Hartnäckigkeit der Leute insbesondere während dem Bau in Denver. Es war hart, es regnete, es war kalt, wir waren müde und nass, aber alle wurden vom Projekt motiviert, weil alle daran glaubten.» Sagt Florian Meyer, Student der Telekommunikation. Das Haus überquerte einen Ozean, reiste mehr als 10.000 Kilometer auf Strasse, Ozean und Schiene, und bannte sich einen Weg durch die Hurrikane Harvey und Irma. Axelle Marchon und Sarah Sauthier, Studentinnen der Architektur, sagen: «Anfangs waren wir nicht so überzeugt, da der 12. Container fehlte und erst später in Denver war. Dann kam der Bau vom Haus in Denver, wo wir im Überlebensmodus waren. Wir waren bis zum letzten Moment sehr angespannt! Wir fingen an zu glauben, dass alles gut wird, als die ersten Messergebnisse eintrafen. Dort hatte das Haus eine sehr gute Leistung. Wir wussten, jetzt waren wir mitten im Rennen.»

Eine riskante Wette gewonnen!

Der NeighborHub, ein Solar-Gemeindezentrum, überzeugte die Jury und gewann 8 von 10 Podien, darunter 6 auf dem ersten Platz! Eine Interessante Schlussfolgerung über den Wettbewerb ist die Tatsache, dass die Jurys unser ungewöhnliches Konzept entweder geliebt haben und uns dafür Auszeichnungen verliehen haben, oder es als off-topic betrachtet haben und uns bestraft haben. Zur Erinnerung, das Schweizer Team machte mit einem kühnen Wagnis ein anderes Konzept zur Realität mit einem Haus welches einem Quartier dient, anstatt ein Einfamilienhaus. Die überwiegende Mehrheit der Jury schätzte diese innovative Idee und das Team bekam den 1. Platz für Architektur, Wassermanagement, Gesundheit und Komfort, Heimleben, Energiemanagement und Ingenieurwesen. Das Team gewann auch den 2. Platz in Hausgeräten und den 3. Platz in der Kommunikation.

Die Rechnung ging auf, und das Schweizer Team gewann den Wettbewerb mit 50 Punkten vor dem 2. Platz. «Eine solche Lücke ist selten!». Sagte Linda Silverman, Direktorin des Solar Decathlon 2017 Wettbewerb.

Zusammenhalt im Team, vielleicht der größte Triumph

Die natürliche Erklärung dieses grossen Erfolgs ist, dass das Schweizer Team die Komplementarität der verschiedenen Studienrichtungen für sich nützlich gemacht hat. Es gab viele verschiedene Studienrichtungen: Architekten, Ingenieure, aber auch die Kommunikation und Ökonomen. Joëlle Baehr-Bruyère, Bauingenieurstudentin sagte: «Es gab eine Neugier von jedem für die Disziplinen der anderen. Es gibt eine unglaubliche Energie und intellektuelle Dynamik im Team, welche sehr bereichernd ist.»

Alle haben eine gemeinsame Sprache gesucht und gefunden, das war vielleicht die größte Herausforderung der drei Jahre Arbeit: «Es hat lange gedauert, bis wir eine gemeinsame Sprache entwickelt hatten, aber sobald es soweit war, ist alles wie am Schnürchen gelaufen trotz unserer Gruppe von über 40 Studenten.» sagt Marin Thaller, Architekturstudent. «Es war wirklich der Teamgeist, welcher mich im Projekt geprägt hat. Jeder hat darum gekämpft, um war ihm wichtig war, aber wir mussten alle Zugeständnisse machen. Am Ende sind wir sehr stolz auf den NeighborHub, alles ist kohärent, alles ist integriert, alles passt perfekt. Wir waren alle im selben Boot, egal aus welchem Studiengebiet. Wir haben alle zusammen viel Wissen gewonnen.» Fügt Alexandre Rychner, Architekturstudent, zu.

Mehr als je zuvor getesteten Werte

Das ganze Abenteuer wäre nicht möglich gewesen, ohne den Know-how von vier Hochschulen (EPFL HEIA-FR, HEAD und UNIFR) und der unerschütterlichen Unterstützung der 48 Partner. Es war nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Know-how und technische Unterstützung welche das Projekt zum Erfolg brachte. Die Studenten sind sehr dankbar, mit Partnern aus der Industrie arbeiten zu können. Marin Thaller, Architekturstudent, sagt: «Es gab enge Kontakte zu Partnern aus der Industrie, was sehr bereichernd für uns alle war. Das Engagement dieser Zusammenarbeit wird in unseren Lebensläufen sichtbar!»

Eine weitere Stärke des Schweizer Teams ist der multidisziplinäre Zusammenhalt: jeder, unabhängig von seiner Funktion, hat das gemeinsame Ziel ernst genommen. Joëlle Baehr-Bruyère, Studentin im Bauingenieurwesen, bestätigt: «Wir haben immer einen Kompromiss für alle Konzepte gesucht, ohne jemals eine einzelne Disziplin aufzugeben. Jede Meinung war wichtig!» Das Schweizer Team hat damit die vom NeighborHub verteidigten Grundwerte bis zum Schluss umgesetzt.

Dieser Rahmen hat den Schülern auch eine unvergessliche Lernerfahrung in ihren Studiengebiet ermöglicht. Xavier Tendon, Student der Umweltwissenschaften und Ingenieurwissenschaften, ist begeistert von den praktischen Errungenschaften: «Ich habe gelernt, wie man eine solarthermische Anlage von A bis Z baut. Irgendwann baue ich mir zuhause auch mal eine solarthermische Anlage!»

Der Swiss Living Challenge wird als Pionierprojekt für eine lange Zeit in Erinnerung bleiben, der einen Rahmen definiert, der Lernen und Teilen verbindet, eine echte Lebensschule. Und Fanny Mignon, Architekturstudentin, fasst zusammen: «Für mich ist es einfach erstaunlich, was mit uns passiert ist und was wir alles geschafft haben.»