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Elektrifizierung der neuen Personenwagen setzt sich 2021 fort

Foto: Beat Kohler

Der Fahrzeugmarkt war auch 2021 noch stark durch die Folgen der Covid-Pandemie und den Chipmangel geprägt: Die Anzahl neu in Verkehr gesetzter Personenwagen (PW) lag zwar um rund 2% über dem Vorjahreswert, jedoch immer noch deutlich tiefer als im Vorpandemiejahr 2019. Zentraler Treiber für die Entwicklung der CO2-Emissionen und der Energieeffizienz bleibt die weiter fortschreitende Elektrifizierung der Neuwagenflotte. Bei den Personenwagen stieg der Anteil der Steckerfahrzeuge auf 22.5% (2020: 14.4%).

BFE/Redaktion

2021 wurden für den Vollzug der CO2-Emissionsvorschriften und die Berichterstattung zur Neuwagenflotte erstmals die Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte gemäss dem WLTP-Messverfahren (World Light Vehicles Test Procedure) verwendet. Die WLTP-Werte sind durchschnittlich über 20% höher – und damit realistischer – als die bisher verwendeten NEFZ-Daten (Neuer Europäischer Fahrzyklus). Mit der Umstellung auf das WLTP-Messverfahren wurden auch die CO2-Zielwerte angepasst: Für PW von 95 auf 118 Gramm pro Kilometer (+24%) und für LNF von 147 auf 186 Gramm pro Kilometer (+27%). So sei eine «kalte» Verschärfung der CO2-Zielwerte vermieden worden, schreibt das BFE.

Entwicklung der Emissionen

2021 wurden rund 243’000 PW neu zugelassen. Das sind rund 2% mehr als 2020, jedoch 22.5% weniger als 2019. Der Anteil der elektrisch aufladbaren PW an der Neuwagenflotte ist 2021 deutlich gestiegen auf 22.5% (2020: 14.4%). Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der neuer PW lagen bei rund 129.8 g CO2 pro Kilometer. Für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper (LNF) gibt es erst seit 2020 CO2-Emissionsvorschriften. 2021 wurden rund 28’000 LNF neu zugelassen, das sind rund 3.7% mehr als im Vorjahr, jedoch immer noch rund 17% weniger als 2019. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der neuen LNF lagen 2021 bei 217.2 g CO2/km (2020: 176.4 g CO2/km).

Vollzugsresultate der CO2-Emissionsvorschriften

Sowohl die PW- als auch die LNF-Gesamtflotte haben 2021 ihren Zielwert deutlich verfehlt. Bei den PW lagen die durchschnittlichen CO2-Emissionen bei 129.8 g CO2/km, bei den LNF bei 217.2 g CO2/km. Bei den PW wurde der Zielwert um rund 12 Gramm überschritten. Bei den LNF wurde der Zielwert um rund 30 Gramm überschritten. Bei den Zielwerten gilt bis Ende 2022 eine Übergangsphase mit gewissen einführenden Erleichterungen: So wurden 2021 für die Berechnung der durchschnittlichen CO2-Emissionen der Importeur-Flotten nur jene 90 % der Fahrzeuge mit den tiefsten Emissionen berücksichtigt. Weiter wurden Fahrzeuge mit CO2-Emissionen von weniger als 50 g CO2/km mit einem Faktor 1.66 mehrfach angerechnet. Diese Einführungserleichterungen reduzierten die Sanktionen der Importeure erheblich.

Die im Rahmen der CO2-Emissionsvorschriften überprüften 242’900 Personenwagen verteilten sich auf 72 Grossimporteure und auf rund 400 Personenwagen von Kleinimporteuren. Bei den LNF wurden rund 27’700 Neuwagen auf ihre Zielerreichung überprüft, darunter waren rund 100 Fahrzeuge von Kleinimporteuren.

Sanktionssumme und Vollzugsaufwand 2021

Die 2021 erhobenen Sanktionen belaufen sich auf insgesamt rund 28.1 Millionen Franken aus dem Vollzug der Vorschriften für Personenwagen und rund 9.4 Millionen Franken aus dem Vollzug der Vorschriften für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper. Der Schweizer Nettoertrag aus dem Vollzugsjahr 2021 beträgt 35.8 Millionen Franken und wird dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF zugewiesen.