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Junge Ingenieure entwickeln neuartige, begehbare Photovoltaik-Anlage

Alles begann mit einer einfachen Idee: Warum nicht begehbare Wege aus recyceltem Kunststoff statt Beton herstellen? Diese Idee wurde noch mit der Herstellung von Sonnenenergie ergänzt. Nach vielen Jahren Forschung haben drei junge und ehrgeizige Ingenieure Energie dieses Ziel erreicht. Platio-Solarzellen bestehen zu 90 % aus recyceltem Kunststoff.

Pressedienst/Redaktion

2015 haben sich drei junge Fachleute – ein Designer und Landschaftsarchitekt, ein Chemiker und Elektroingenieur, sowie ein Maschinenbauingenieur – entschlossen, leistungsstarke Solarzellen zu entwickeln, die in den Boden eingelassen werden können und aus recycelten Materialien bestehen. So ist mit dem Platio Solar Pavement ein Produkt entstanden, das nun serienreif ist. Die Erfindung besteht aus recyceltem Kunststoff, schlagfestem Glas, Hochleistungs-Solarzellen und modularer Verdrahtung. Die nachhaltige und unabhängige Energiequelle versorgt verschiedene Geräte – von Handy-Ladegeräten über E-Fahrräder bis hin zu E-Autos – mit Strom. Auch öffentliche Infrastruktur, wie zum Beispiel Bürogebäuden und Einkaufszentren können dank einer gebrauchsfertigen Lösung, dem Platio Green Building System (GBS) mit Strom versorgt werden.

Einsatz für begehbare Anlagen in ganz Europa

Das Budapester Unternehmen Platio wurde 2017 in das Agile-Accelerator-Programm von E.On aufgenommen, und begann anschließend mit dem Verkauf seiner Module in ganz Europa. Platio-Fliesen wurden in Garagenzufahrten und Gärten installiert, um E-Autos aufzuladen, einen Pool zu beheizen, oder die Gartenbeleuchtung mit Strom zu versorgen. Darüber hinaus gibt es auch Anwendungen im Bereich der Schifffahrt, wenn zum Beispiel Platio-Fliesen in Pontons Strom für Schiffe und Hafenanlagen erzeugen. «Wir haben ein Mass an Flexibilität von Photovoltaik-Anlagen erreicht, dass früher undenkbar war. Auch wenn das Dach eines Gebäudes nicht dafür geeignet ist, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, lassen sich unsere modularen Solarzellen auf Ersatzflächen, wie beispielsweise auf Garagen-Zufahrten installieren, oder sogar in eine smarte, sogenannte i-Bank einbauen» – sagt Mitbegründer Miklós Ilyés.

Hoffen auf grössere Nachfrage

Mit der Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes schlagen in Deutschland mehrere Landesregierungen eine verpflichtende Installation von Photovoltaik-Anlagen vor. Hamburg ist Vorreiter bei der Photovoltaik-Pflicht in Deutschland – sie gilt ab 2023 für alle Neubauten in der Stadt. Auch Baden-Württemberg plant verbindliche Photovoltaik-Pflicht für Neubauten ab 2022, und mit der Reform der Bauordnung will Wien die Photovoltaik-Pflicht ebenso ausweiten. Davon erhofft sich auch Platio eine höhere Nachfrage. Das stark wachsende Interesse aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Schweden und sogar den USA zeige, dass Platio-Fliesen eine ideale Lösung für Kunden sei, die Wert auf eine ästhetische, sichere, nachhaltige und effiziente Energieversorgung legen, schreibt das Unternehmen.