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Nationale PV-Tagung: «Das Tempo genügt noch nicht!»

Daniel Büchel, Vizedirektor BFE, Jürg Grossen, Präsident Swissolar, Beat Ritler, Geschäftsführer RESiQ AG, Urs Meister, Geschäftsführer ElCom, und Michael Frank, Direktor VSE, diskutierten unter der Leitung von Sonja Hasler den Ausbau der Solarenergie. Foto: Beat Kohler

Die Photovoltaik erlebt im Moment einen grossen Boom. Das zeigte sich auch an der Rekordteilnehmerzahl an der Jubiläumsausgabe der nationalen PV-Tagung im Kursaal in Bern. Die Schwelle von 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde an der 20. Ausgabe überschritten. Dennoch war die Stimmung nicht in erster Linie euphorisch. Dies vor allem wegen der grossen anstehenden Herausforderungen, welche das weitere Wachstum der Branche mit sich bringt – allen voran der sich abzeichnende Fachkräftemangel.

Text: Beat Kohler

Es ist ein Dilemma. Die rasch neu formulierten Ansprüche und die mit Hindernissen behaftete Realität klaffen im Moment für die Solarbranche weit auseinander. Der Krieg in der Ukraine sorgt dafür, dass nun offensichtlich für alle verständlich den Menschen geführt wird, wie abhängig auch die Schweiz von fossilen Brennstoffen ist. Er zeigt auch wie die Politik es in den letzten zehn Jahren verpasst hat, den Ausbau der erneuerbaren Energien – allen voran der Solarenergie – im notwendigen Rahmen voranzutreiben. Zwar betonte Moderatorin Sonja Hasler, dass sich die Photovoltaik aus der Nische heraus zum «Big player» wandle. Dieser Wandel muss aber jetzt so rasch vorangehen, dass Stolperfallen programmiert sind. Und die alteingesennenen grossen Akteure der Energiebranche lauern geradezu darauf, ein allfälliges Stolpern auszunutzen.

Kipppunkte in der Energiewende

Oft kann man feststellen, das beispielsweise Solaranlagen in ganzen Nestern vorkommen. Beginnt jemand, ziehen die anderen nach. Bisher ist aber noch nicht wissenschaftlich untersucht worden, welche Faktoren die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern fördern oder behindern. Claudia Binder, Professorin an der EPFL, hat zusammen mit ihrem Team nun untersucht, welches die entsprechenden sozialen Kippunkte tatsächlich sind. Dabei spielen nicht nur wirtschaftliche sondern auch psychologische Aspekte eine Rolle. Wer Angst hat, mit neuen technischen Geräte oder Dienstleistungen zu nicht zurechtzukommen, wird eher auf den Bau der PV-Anlage verzichten. Andererseits kann, wie man in der aktuellen Lage deutlich sieht, die Angst vor Stromausfällen das Interesse am Bau fördern. Die Untersuchung von Claudia Binders Team hat gezeigt, dass heute vor allem junge, gut ausgebildete Familien mit hohem Einkommen, die ein Haus in einer kleinen Gemeinde besitzen, in Photovoltaik investieren. Sie befürchten Stromausfälle, glauben, dass sie etwas verändern können, lieben neue Technologien und haben Nachbarn oder Freunde, die ebenfalls eine Solaranlage besitzen. Um alle anderen erreichen zu können, spielten Expertinnen und Experten für PV-Anlagen mit ihrer beratenden Funktion eine zentrale Rolle, führte Claudia Binder aus. Wichtig sei aber auch das Design von leicht anwendbaren technischen Lösungen. Als naheliegenden Tipp für das Marketing bezeichnete sie in der aktuellen Situation den Hinweis auf die Energiesicherheit. Unabhängig davon, wie intensiv und gut die Menschen beraten und überzeugt werden kommt die Untersuchung aber zum Schluss, dass die Regulation ein unerlässliches Mittel ist, um die Transformation einzuleiten. BK

«Der Solarzubau geht voran, das Tempo genügt aber noch nicht», stellte Nationalrat Jürg Grossen, Präsident Swissolar, zum Auftakt der 20. nationalen PV-Tagung im Kursaal Bern fest und richtete sich mit einer Warnung an die rund 800 anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Solarbranche: «Wir haben die Technologie, die Antworten und Lösungen – jetzt müssen die Hürden weg! Wenn uns das nicht gelingt, werden andere, ewig gestrige Stakeholder ihre Antworten geben und wieder Gas- und Atomkraftwerke bauen wollen.» Immerhin sei es inzwischen bei Energieversorgern, Energiespezialisten und dem Bundesrat unbestritten, dass die Solarenergie neben der Wasserkraft zur zweiten tragenden Säule der Schweizer Energieversorgung werde. Dennoch fehle der Solarenergie aber die notwendige Lobby, wie sie beispielsweise die fossilen Energieträger haben, warnte Grossen, der die Branche zum gemeinsamen Handeln aufforderte, um die Ziele zu erreichen: «Lasst uns schneller, besser und überzeugender sein – wir sind die Branche mit Power!»

Hoher Besuch zum Jubiläum

Immerhin: Zum 20-Jahr-Jubiläum der nationalen PV-Tagung machte die Energieministerin, Bundesrätin Simonetta Sommaruga der Solarbranche ihre Aufwartung. Sie liess eine gewisse Selbstkritik angesichts der schwierigen Energiesituation aufgrund des Ukraine-Krieges durchblicken: «Eigentlich wissen wir es schon lange, viele wollten es aber nicht wahrhaben: Mit dem Import von Öl, Gas und Uran sind wir zu hundert Prozent vom Ausland abhängig. Und auch beim Strom hat sich die Schweiz in den letzten zehn Jahren viel zu stark auf die Importe verlassen.» Zentral sei jetzt der rasche Ausbau der einheimischen Erneuerbaren Energien, deren Potenzial das Bundesamt für Energie bereits vor drei Jahren mit 67 TWh veranschlagt hatte. Noch seien so viele Solaranlagen gebaut worden wie jetzt. «Ich kann Ihnen voraussagen: der Boom wird nicht nur anhalten, er wird noch viel stärker werden. Die Leute wollen weg vom Öl, weg vom Gas, sie kaufen Elektro-Autos und wollen eigenen Strom fürs Haus produzieren», stellte die Bundesrätin in Aussicht. Für die Bundesrätin hat die Branche von der Politik die richtigen Rahmenbedingungen erhalten. Sie verwies auf die Anpassungen der Förderung bei der Photovoltaik ab kommendem Jahr und auf die Anpassung der Raumplanungsverordnung Mitte dieses Jahres. Weiteren Anpassungen am Fördermodell steht die Bundesrätin skeptisch gegenüber. Man dürfe nicht immer noch etwas anderes fordern, als das was auf dem Tisch liege, sondern müsse jetzt mit dem den Ausbau vorantreiben machen, was aufgegleist und entschieden sei, so Sommaruga.

Viele offene Baustellen beim verstärkten Ausbau

Bei der Frage, was es für den verstärkten Ausbau der Photovoltaik braucht, waren von der Expertenrunde an der Podiumsdiskussion zum PV-Ausbau teils markige Worte zu hören. Beat Ritler, Geschäftsführer RESiQ AG, Burgdorf betonte, dass aktuell die grösste Herausforderung in der Bewältigung des riesigen Wachstums bestehe. «Der Fachkräftemangel wird der kritische Punkt sein. Wir brauchen dringend eine Ausbildung EFZ: Die Branche ist Sexy, bin ich überzeugt», so Ritler. Im Moment müsse man zu hohen Kosten Quereinsteiger im laufenden Betrieb ausbilden. «Es braucht Fachkräfte, es braucht Handwerksleute, die verstärkt zusammenarbeiten und über ihr Fachgebiet hinausdenken. Es braucht Ausbildung und Weiterbildung», hatte auch Bundesrätin Sommaruga erklärt und alle im Saal anwesenden aufgefordert mitzuhelfen, Leute auszubilden und ihnen Karrieren zu ermöglichen.

Anpassung der Förderinstrumente

Während der PV-Tagung hat der Bundesrat die Vernehmlassung zu Änderungen verschiedener Verordnungen im Energiebereich eröffnet, wie Wieland Hintz, Leiter Solarenergie Bundesamt für Energie BFE informierte. Die Energieförderungsverordnung (EnFV) regelt, dass PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch höhere Einmalvergütungen (EIV) von bis zu 60% der Investitionskosten erhalten können. Die Höhe der EIV für Anlagen ohne Eigenverbrauch und ab einer Leistung von 150 kW wird in Auktionen bestimmt. Für kleinere PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch mit einer Leistung von mindestens 2 kW und weniger als 150 kW gibt es keine Auktionen, sondern eine fixe EIV von 450 Franken pro kW. Weiter soll für alle PV-Anlagenkategorien der Grundbeitrag für die Einmalvergütung für Anlagen mit Leistungen über 5 kW gestrichen werden. Für kleinere Anlagen mit einer Leistung zwischen 2 und 5 kW soll er neu 200 Franken betragen. Als Kompensation soll der Leistungsbeitrag für alle Kategorien in der Leistungsklasse bis 30 kW Leistung um 20 Franken angehoben werden. So entstehe ein Anreiz zum Bau grösserer Anlagen, die möglichst die ganze Dachfläche nutzen. Neu sollen zudem nicht nur integrierte, sondern auch angebaute und freistehende Anlagen mit einem Neigungswinkel von mindestens 75 Grad einen Bonus erhalten. Solche Anlagen produzieren im Winterhalbjahr verhältnismässig viel Strom. Der Bonus liegt mit 100 Franken pro kW installierter Leistung tiefer als für integrierte Anlagen (250 Fr./kW), weil der Aufwand für die Integration wegfällt. Er kann auch mit der höheren Einmalvergütung für PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch kombiniert werden. Damit werde die Produktion im Winterhalbjahr zusätzlich gefördert und ein Beitrag an die Versorgungssicherheit im Winter geleistet. In der Energieverordnung (EnV) werden die Vorschriften für den Eigenverbrauch und für Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) vereinfacht. So wird das Erfordernis der zusammenhängenden Grundstücke gestrichen. Die Vernehmlassung dauert bis zum 8. Juli 2022. Die Inkraftsetzung der revidierten Verordnungen ist für Anfang 2023 geplant. BFE/Redaktion

Ein weiter wie bisher kommt auch für Michael Frank, Direktor VSE, nicht in Frage. «Den Luxus des Status Quo können wir uns nicht leisten», betonte er. Es brauche einen massiven Ausbau der einheimischen erneuerbaren Energien und der Speicher und die letzten zehn Jahre seien leider nicht von diesem Ausbau geprägt gewesen. Dafür fand Jürg Grossen rasch Schuldige. «Wir haben Architekten von Vorgestern und Bürokratie ohne Ende», stellte der fest. Auch Ritler beklagte die grossen bürokratischen Hürden und stellte klare Forderungen auch an Swissolar: Der Verband brauche mehr Durchsetzungskraft und einen selbstbewussteren Auftritt. So Schlug Ritler beispielsweise die Schaffung Stelle bei Swissolar vor, bei der Installateure unnötige administrative und technische Hürden melden können. Diesen Ball spielte Grossen zurück. Die Meldung alleine reiche nicht, sondern man müsse die Behörden in den Gemeinden überzeugen: «Wir müssen alle in den Gemeinden die Kämpfe ausfechten. Wir können nicht alles vom Bund her übersteuern», so Grossen. Vom Bundesamt für Energie forderte Ritler als Praktiker an der Front eine offensive und positive Kommunikation über Photovoltaik. Zu oft werde in der Öffentlichkeit nur wahrgenommen, wenn die Subventionen weiter gesenkt würden, so Ritler. Er forderte vom Bund, dass es langfristig stabile Finanzierungsmodelle für mittlere und tiefere Einkommensschichten brauche. Urs Meister, Geschäftsführer ElCom, betonte hingegen, das auch nicht zu viel gefördert werden dürfe und dass die aktuelle Preisentwicklung dem Ausbau der Photovoltaik helfe. «Die Förderung braucht eine Punktlandung» so Meister.
Bezüglich der neu formulierten Ansprüche, der sich auch die PV-Branche stellen muss, steht eine grössere Unabhängigkeit von Energieimporten und die Verhinderung von Strommangellagen an erster Stelle. Hier mache Jürg Grossen klar: «Mit Photovoltaik alleine können wir das Versorgungsproblem nicht lösen.» Man müsse auch die Nachfrageseite anschauen und die Effizienz verbessern, denn heute werde 50 % des Stroms vergeudet. Beim Stromsparen gäbe es auch interessante Lösungsansätze, wie Daniel Büchel, Vizedirektor BFE, ausführte. So könnte man beispielsweise Firmen, deren Anlagen nicht Systemrelevant sind, etwas dafür bezahlen, dass sie keinen Strom beziehen, beispielsweise wenn Bergbahnen an Schlechtwettertagen den Betrieb einstellen. «Es ist mir lieber, wenn die Skilifte zwei Tage nicht fahren, als wenn in der ganzen Schweiz der Strom ausfällt.» so Büchel. Ein paar Föderfranken mehr seien ein kleiner Preis um einen Stromausfall zu verhindern, der viel grössere Volkswirtschaftliche Kosten nach sich ziehe. So oder so ist ein massiver PV-Ausbau auch für Büchel zwingend notwendig. Er persönlich hält – wie Swissolar und andere – eine Solarpflicht deshalb für unumgänglich.

Der Boom ist bereits in vollem Gange

Ob all der selbstkritischen Worte hätte man fast überhören können, dass die Branche bereits jetzt massiv am boomen ist. Nach dem Rekordzubau im Jahr 2020 konnte 2021 ein weiteres starkes Marktwachstum verzeichnet werden, das sich auch im laufenden Jahr fortsetzt. Dies gilt erfreulicherweise für sämtliche Marktsegmente wie Ein- und Mehrfamilienhäuser, Industriebauten usw. gleichermassen. Energiepreise, der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit und nach einem Beitrag zum Klimaschutz sowie die grosse Nachfrage nach Elektromobilität werden von der Schweizer Solarwirtschaft als Markttreiber genannt. Alleine im Februar 2022 wurden 200’000 Solarpanels auf Schweizer Dächer gebaut. Mittlerweile deckt die Photovoltaik über 6 % des Schweizer Strombedarfs. Schon nur bei gleichbleibendem Tempo kommt jährlich rund 1 % dazu. Gemäss den Zahlen von Swissolar belief sich die Wertschöpfung der Photovoltaik in der Schweiz sich im vergangenen Jahr auf über 700 Millionen Franken, die direkt in die einheimische Wirtschaft floss. Die Tendenz ist hier weiter steigend. Erwirtschaftet wurde dieses Geld mit Planung, Installation, Wartung und Export von Maschinen, Werkzeugen und Komponenten. «Die Schweizer Solarwirtschaft hat 2021 eine Auftragssteigerung von 30 % gestemmt», sagt Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger.

Berufslehre soll Nachwuchs heranziehen

5 GWp Potenzial in der Agrivoltaik

Allein auf bestehenden Gebäuden und Infrastrukturen liesse sich mehr Strom erzeugen als wir heute verbrauchen. Deshalb steht weiterhin das Solarpotenzial der Dächer und Fassaden im Vordergrund. Doch daneben gibt es auch Diskussionen zu möglichen alpinen Standorten grosser Photovoltaikanlagen und auch zu Anlagen in der Landwirtschaft. In der Schweiz ist vor allem die Firma Insolight an vorderster Front in diesem Thema aktiv. Mit ihren Solarmodulen kann nicht nur Strom gewonnen, sondern auch eingestellt werden, wie stark die daruterliegenden Felder beschattet werden. Die Lichtdurchlässigkeit ist von 15 bis 75% einstellbar.
David Schuppisser, Chief Commercial Officer Insolight, äusserte sich zum Potenzial der sogenannten Agrivoltaik in der Schweiz. Die Branche sei sich sehr bewusst, wie wichtig das Landschaftsbild in der Schweiz sei und es gehe in keinem Fall darum, sämtliche landwirtschaftlichen Flächen für Agrivoltaik zu nutzen. Aber alleine schon bei den Flächen, die heute mit Gewächshäusern oder anderen technischen Einrichtungen versehen sind, sei das Potenzial sehr gross. «Viele Kulturen benötigen Schatten und Schutz vor Wettereinflüssen», so Schuppisser.
In der Schweiz gebe es 35 000 Hektaren Kulturen, die in irgend einer Weise geschützt werden. 13% davon seien für Agrivoltaik geeignet. Auf diesen insgesamt 4600 Hektaren könnten demnach 3 bis 5 GWp Leistung installiert werden. Die Installation wäre an sich einfach. Eine Anlage auf einer Beerenplantage mit einer Fläche von zwei Hektaren entspricht dem Bau von 75 Anlagen auf Einfamilienhäusern mit jeweils einer Leistung von 25 kWp. Aber im Moment sprechen noch die Gesetzgebung des Bundes und auch die hohen Kosten beim Bau der ersten Anlagen dagegen, bevor Skaleneffekte ausgenutzt werden können. Schuppisser ist aber überzeugt, dass man mit dem Versuchsbetrieb in Conthey im Wallis viele offene Fragen beantworten und die Vorteile von Agrivoltaik noch besser aufgezeigen kann. BK

Heute umfasst die Schweizer Solarbranche bereits rund 7000 Vollzeitstellen und diese Zahl muss sich in den nächsten zehn Jahren verdreifachen, damit das weitere Wachstum bewältigt werden kann. Denn bis 2030 sollte der jährliche Zubau gemäss den Forderungen von Swissolar bei 2000 MW liegen, dreimal höher als heute. Wie zentral Nachwuchs für die Branche ist, zeigte Stickelberger anhand von Zahlen aus einer Umfrage, die im März 2022 von 136 Unternehmen beantwortet wurden. Fast 80 % der Unternehmen konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr steigern. Gar 93 % verzeichneten Personalwachstum. Dieses werde durch mangelnde Verfügbarkeit von geeignetem Personal vermutlich noch eingeschränkt so Stickelberger. In nur 6 % der Fälle finden die Unternehmen uneingeschränkt geeignete Mitarbeitende. Bei jeder zweiten Anstellung dauert es mehr als vier Monate, bis eine Person gefunden ist, bei jeder vierten sogar länger als ein halbes Jahr. Der Personalmangel führt bereits jetzt dazu, dass deutlich mehr Offertenanfragen nicht mehr beantwortet werden können. Es braucht also mehr Personal. Deshalb baue Swissolar derzeit einen Berufslehrgang auf: «Immer mehr Junge wollen in diesen Bereich einsteigen», so Stickelberger. Ab 2024 soll die Ausbildung zum Solarspezialisten starten. Damit scheint eine Forderung, die in der Podiumsdiskussion mehrfach gestellt wurde, erfüllt zu werden. Getragen werden soll die neue Berufslehre vom Verein Polybau. Noch nicht klar ist, wie die Berufslehre genau heissen soll. Klar ist hingegen, dass der Unterricht in Blöcken an den beiden Standorten Uzwil und Les Paccots erfolgen soll. Die Lehre soll während der ersten eineinhalb Jahren gemeinsam mit den fünf anderen Lehrberufen von Polybau berufsübergreifend erfolgen. In den zweiten eineinhalb Jahren erfolgt die Vertiefung Richtung Solartechnik. «Klären Sie jetzt ab, ob Sie Lehrstellen anbieten können», forderte Stickelberger die anwesenden Vertreter der Unternehmen auf.

www.swissolar.ch