SubPagesTopPicture

PV: Bis 2030 wichtigste Energiequelle in Baden-Württemberg

Foto: GOLDBECK Solar GmbH

Strom aus Photovoltaikanlagen soll bis 2030 die wichtigste Energiequelle im Südwesten werden. Das ist das Ziel der neuen 1000-Megawatt-Solarkampagne der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. Am 9. Dezember 2020 ist das Projekt gestartet.

Pressedienst/Redaktion

In den nächsten zehn Jahren fordert der Branchenverband Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg pro Jahr eine neu installierte Leistung von durchschnittlich 1000 Megawatt Photovoltaik-Leistung im Südwesten – doppelt so viel wie aktuell zugebaut wird. Unmöglich sei der Kraftakt nicht, heisst es in der Mitteilung. Bereits vor zehn Jahren hat die Solarbranche eine Photovoltaikleistung in dieser Grössenordnung auf Dächer und Freiflächen installiert. Ginge der Plan auf, würde die Photovoltaik mit mehr als 17 TWh vier größere Kohlekraftwerke ersetzen und Ende des Jahrzehnts ungefähr 24 Prozent des heute in Baden-Württemberg verbrauchten Stroms erzeugen. Ein breites Bündnis aus Verbänden und Unternehmen steht hinter der Kampagne.

«Der von uns, den Kommunen, der Energiewirtschaft und dem Handwerk vorgeschlagene Zubau kann mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen», sagt Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW. Ein höherer Solarstromanteil bringe den Klimaschutz in Baden-Württemberg voran. Zudem fülle er die Lücke, die die abgeschalteten Atom- und Kohlekraftwerke hinterlassee und trage so zur Versorgungssicherheit im Südwesten bei. Strom aus Photovoltaikanlagen ist auch in Deutschland die günstigste Stromerzeugungstechnologie: Eine Kilowattstunde vom Hausdach kostet heute weniger als zehn Cent, auf großen landwirtschaftlichen Flächen oder Deponien nur noch halb so viel.

Die öffentliche Hand mit ihren vielen tausend Gebäuden und Parkplätzen spielt beim Solarausbau eine besonders wichtige Rolle für den Erfolg der Kampagne. Die Kommunen und ihre Einrichtungen wollen dabei ebenso ihren Beitrag leisten, wie dies auch für landeseigene Liegenschaften sinnvoll ist. Für den Gemeindetag Baden-Württemberg ist die Beteiligung an der Kampagne deshalb selbstverständlich. «Solaranlagen sind ein wichtiger Faktor für den lokalen Klimaschutz und die Wertschöpfung vor Ort. Wir wollen daher dazu beitragen, den Ausbau von Photovoltaik-Dachanlagen und die energetische Nutzung von Fassaden zu forcieren. Wie bei allen Fragen rund um die Umsetzung der Energiewende, werden wir die Städte und Gemeinden auch bei der Realisierung von Solarparks unterstützen», sagt Steffen Jäger, Erster Beigeordneter des Gemeindetags Baden-Württemberg.

Der Plattform EE BW und den Unterstützern ist klar, dass die Forderung vor allem für das Jahr 2021 eine Kraftanstrengung bedeutet. Im kommenden Jahr soll der Zubau an Solarstromanlagen gegenüber 2020 etwa verdoppelt werden. Solarmodule mit mehr als 700 Megawatt installierter Leistung müssen dazu auf den Dächern und an den Fassaden der Gebäude im Land installiert werden. Über 300 Megawatt Leistung sind in Solarparks und über großen Parkplätzen möglich. Das steigende Volumen kann auch dazu beitragen, die Kosten von Solarstrom weiter zu senken. Schon vor mehr als zehn Jahren hat die Solarbranche im Südwesten über 1000 Megawatt Leistung pro Jahr installiert. Ziel des Branchenverbandes ist es, dass in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von deutlich über 17 000 Megawatt installiert sind.

Im Zuge des Erneuerbaren-Ausbaus sollen auch Batterien und andere Speicher eine Rolle spielen und die Stromnetze entlasten. Der Bau von Elektrolyseuren an Wind- und Solarparks sowie Umspannwerken macht zudem mehr Sektorkopplung möglich. Die erneuerbaren Energien können so noch mehr Verantwortung für das ganze System übernehmen und stärken damit auch die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs. «Mehr Photovoltaik und mehr erneuerbare Energien sind eine Win-win-Situation für alle», ist sich Plattform-Vorsitzender Dürr-Pucher sicher.

Internetseite der Kampagne: www.1000mw.de