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Die Zukunft des Wohnens – Energiemanagementsysteme für Immobilien

Die heutige Welt ist von wachsender Besorgnis über den Klimawandel und Ressourcenknappheit geprägt. Parallel haben moderne Energiemanagementsysteme eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Energieproduktion und -verbrauch in Gebäuden übernommen. Sie tragen nicht nur zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen bei, sondern senken auch die Betriebskosten.

Die Energiebranche erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Einerseits durch die Energiestrategie 2050, die eine Erhöhung der Energieeffizienz, den Ausbau erneuerbarer Energien und den Ausstieg aus der Kernenergie vorsieht. Andererseits wird der Wandel durch die rasante Digitalisierung vorangetrieben, die neue Technologien und Chancen mit sich bringt. Eine dieser Chancen ist das Internet der Dinge (IoT), das physische und virtuelle Objekte mit einander vernetzt und durch Informations- und Kommunikationstechnologie miteinander interagieren lässt.
Im Bereich des intelligenten Wohnens (Smart Home) spielt das IoT eine immer wichtigere Rolle. Beleuchtung und Heizung können z. B. nicht mehr nur über Schalter vor Ort gesteuert werden, sondern auch über eine App, selbst wenn man Hunderte von Kilometern von zu Hause entfernt ist. Sensoren liefern Umgebungsinformationen wie die Temperatur und stimmen die Heizung optimal darauf ab. Diese Technologie eröffnet ein neues Feld mit grossem Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz.

IOT UND DIE IMMOBILIENBRANCHE

Die Immobilienbranche ist für einen erheblichen Teil des weltweiten Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Steigerung der Energieeffizienz in dieser Branche kann daher einen grossen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 leisten. Hier kommt das IoT ins Spiel. Energiemanagementsysteme (EMS), die auf IoT-Technologie setzen, sind ein Schlüsselansatz, um Gebäude intelligent zu machen und ihre Energieeffizienz zu optimieren. Diese intelligenten Systeme überwachen und steuern den Energieverbrauch in Echtzeit. Sie sammeln Daten über den Energieverbrauch und koordinieren automatisch verschiedene Energieverbraucher im Haushalt, wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeug-Ladestationen. Kurz gesagt sind EMS die Gehirne hinter einer grünen, effizienten Immobilie, die alle Energieanlagen miteinander vernetzen und koordinieren.

VIELFÄLTIGE ANWENDUNGEN VON EMS

Die Effizienzsteigerung bei der Energieverwendung ist der offensichtlichste Vorteil von EMS. Diese Systeme ermöglichen es, Energie genau dann zu nutzen, wenn sie am verfügbarsten und kostengünstigsten ist. Ein Beispiel: Tagsüber, wenn die Sonne scheint und die Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom erzeugt, sorgen EMS dafür, dass dieser Strom optimal genutzt wird, z. B. durch das Einschalten der Wärmepumpe oder das Laden des Autos. Somit wird er nicht ungenutzt ins Netz eingespeist und zu meist niedrigen Tarifen vergütet. Ein gesteigerter Eigenverbrauch führt zur Rentabilitätssteigerung der PV-Anlage und zur Verringerung der Kosten und der eigenen CO2-Emissionen.
Ausserdem können durch die intelligente Koordination aller elektrischen Verbrauchenden mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig geladen werden, ohne den Hausanschluss zu überlasten. Diese Optimierung trägt zur Senkung der Leistungskomponente des Energiepreises bei. EMS bieten somit vielseitige Lösungen, um verschiedene Herausforderungen im Gebäude zu bewältigen, die Effizienz zu steigern und die Energiekosten zu senken. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise sind EMS eine Investition, die sich langfristig auszahlt.

OPTIMALE INTEGRATION IN DAS ENERGIESYSTEM

EMS spielen eine entscheidende Rolle bei der nahtlosen Integration von Gebäuden in das Energiesystem. Moderne Gebäude, die mit EMS ausgestattet sind, können aktiv zur Umsetzung der Energiestrategie beitragen. EMS ermöglichen eine präzise Steuerung der Energieaufnahme und -abgabe des Gebäudes, die je nach den Anforderungen des Verteilnetzes optimiert werden kann. Bei hoher Stromnachfrage kann Energie in das Netz eingespeist werden, z. B. aus der Autobatterie (sogenannte Vehicle-to-Grid(V2G) Anwendung), die eine bidirektionale Lademöglichkeit erfordert. Auf der anderen Seite kann der Bezug durch die Aktivierung der Wärmepumpe bei hoher Energieproduktion (z. B. Solarenergie) das Netz entlasten. Dieses dynamische Zusammenspiel zwischen Gebäuden und Energiesystem trägt zur effizienten Nutzung erneuerbarer Energien bei und reduziert den Bedarf an fossilen Energiequellen. Diese Flexibilität wird mit der aktuell zunehmenden dezentralen Energieerzeugung und Elektromobilität immer wichtiger, um die Stabilität des Netzes zu gewährleisten. Immobilienbesitzende können aus diesen Flexibilitäten zusätzliche Einnahmen erzielen. Bislang gehören Tarife zur Flexibilitätsvergütung noch nicht bei allen Energieversorgungsunternehmen zum Standard, es ist aber damit zu rechnen, dass dies in den kommenden Jahren sehr stark zunehmen wird.

DIE RICHTIGE WAHL FÜR
IHR GEBÄUDE

Die Nutzung von Energiemanagement
durch automatisierte Systeme ist ein
aufstrebendes Gebiet in einem dynami-
schen Markt. Damit Sie das optimale
System für Ihre Bedürfnisse auswählen
können, hat Energie Zukunft Schweiz
in Zusammenarbeit mit EnergieSchweiz
eine Marktübersicht für Schweizer An-
wendende erstellt. Sie liefert umfas-
sende Informationen über Angebote,
Funktionen und Schnittstellen ver-
schiedener Systeme und ermöglicht
den direkten Vergleich. Mithilfe von
diversen Filter optionen werden die re-
levanten Systeme basierend auf den
individuellen Bedürfnissen angezeigt.

 

Das Vergleichstool ist kostenlos online
abrufbar auf www.ems-vergleich.ch.

WEITERE BENEFITS VON EMS

Des Weiteren tragen EMS zur frühzeitigen Erkennung von Störungen bei. Beispielsweise können sie auf den Ausfall des Heizsystems aufmerksam machen, noch bevor man dies in Form einer kühleren Raumtemperatur wahrnimmt. Das ermöglicht eine schnellere Reparatur und minimiert den Komfortverlust.
Nicht zuletzt bieten EMS die Möglichkeit, den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren – was nicht nur das Gewissen beruhigt, sondern auch den Wert der Immobilie steigert. Nachhaltige, energieeffiziente Häuser sind heute gefragter denn je und erzielen oft höhere Verkaufs- und Mietpreise.

INVESTITION UND KOSTEN

Die Kosten für die Implementierung von EMS können variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Grösse der Immobilie und den gewünschten Funktionen. Einige Anbieter bieten Einmalzahlungen an, während andere auf Abonnementmodelle mit wiederkehrenden Kosten setzen. Eine gründliche Marktanalyse ist ratsam, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für individuelle Bedürfnisse zu finden.

FAZIT

Energiemanagementsysteme sind nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit für die Immobilienbranche. Sie ermöglichen es Gebäudebesitzenden, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Um das volle Potenzial von EMS auszuschöpfen, sollten sie nicht isoliert betrachtet werden, sondern in Verbindung mit steuerbaren Verbrauchern und Erzeugern. Eine ganzheitliche Betrachtung des Gebäudes in der Energieökonomie ist entscheidend, um das grösste Optimierungspotenzial zu realisieren.