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Grosses Interesse am Betrieb von E-Tankstellen auf Autobahn-Rastplätzen

Foto: Beat Kohler

Seit Anfang Jahr ist es rechtlich möglich, auf Rastplätzen entlang des Nationalstrassennetzes Schnellladestationen für Elektro-Fahrzeuge zu betreiben. Voraussichtlich im Sommer beginnt das entsprechende Bewerbungsverfahren für private Investoren und Betreibergesellschaften. Aufgrund der grossen Nachfrage hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) die zahlreichen Interessenten in Bern über die Rahmenbedingungen orientiert.

Pressedienst/Redaktion

Elektroautos tragen zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele des Bundes bei. Deshalb haben Bundesrat und Parlament die Rahmenbedingungen zur Schaffung eines leistungsstarken Netzes von Ladestationen entlang der Nationalstrassen verbessert. Aufgrund einer im Rahmen des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) vom Parlament beschlossenen Änderung im Nationalstrassengesetz ist es seit Anfang Jahr möglich, auf Autobahnrastplätzen alternative Energien anzubieten, insbesondere elektrische Energie.

Voraussichtlich im Sommer startet das ASTRA das entsprechende Bewerbungsverfahren für den Betrieb von Schnelladestationen. Die Bewilligungen sollen bis 30 Jahre gültig sein. Weil der Bund ein qualitativ hochstehendes, kundenfreundliches und verlässliches Angebot sicherstellen will, ist der Informationsbedarf gegenüber potenziellen Interessenten besonders hoch. Deshalb und aufgrund der grossen Nachfrage hat das ASTRA die möglichen Betreibergesellschaften direkt über die Rahmenbedingungen orientiert.

Der Bund schreibt unter anderem vor, dass die Ladeleistung der E-Tankstellen mindestens 150 Kilowatt betragen muss. Die Energie soll mehrheitlich aus erneuerbaren Quellen sowie aus schweizerischer Produktion stammen, und es müssen mindestens die drei gängigsten Steckertypen (CCS; CHAdeMO und Type 2) vorhanden sein. Die Betreibergesellschaften verpflichten sich, ihr Angebot und die Preise regelmässig dem Markt anzupassen. Die Bewilligungen für den Betrieb der Schnelladestationen sollen nicht einzeln sondern im Paket erteilt werden: Ein Bewerber erhält den Zuschlag für jeweils 20 Rastplätze.

Erste Station Ende 2019

Die Rückmeldungen aus der Informationsveranstaltung werden nun geprüft und fliessen fallweise in das Bewerbungsverfahren ein. Die ersten Schnellladestationen dürften aufgrund der notwendigen Arbeiten an der Strominfrastruktur allerdings nicht vor Ende 2019 in Betrieb gehen.

Insgesamt gibt es auf dem 1850 Kilometer langen Nationalstrassennetz 100 Rastplätze, die sich für den Betrieb von Schnellladestationen eignen. Diese sind mit Toiletten sowie Grünflächen, Bänken und fallweise mit kleinen Imbissständen ausgerüstet. Im Gegensatz dazu befinden sich auf den 59 Raststätten Tankstellen sowie Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Auf 24 Raststätten sind bereits jetzt Schnellladestationen für Elektro-Fahrzeuge in Betrieb. Für mindestens 15 weitere Raststätten laufen die Vorbereitungs- oder Umsetzungsarbeiten. Die Raststätten sind in kantonalem Besitz, während die Rastplätze Teil der Nationalstrassen und somit im Besitz des Bundes sind.