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Ertrag von Solaranlagen und Gewächshäusern steigern

Dank der Antireflex-Beschichtung von 3M kann die Lichtdurchlässigkeit bislang unbehandelter Glasoberflächen von Photovoltaik-Anlagen um bis zu 2,5 Prozent erhöht und dadurch die Stromerzeugung nachhaltig gesteigert werden. Bild: Getty / FernandoAH / 3M

Der Multitechnologiekonzern 3M hat eine Flüssigkeit zur nachträglichen Entspiegelung von Glasflächen entwickelt. Die Antireflex-Beschichtung soll den Lichteinfall in Gewächshäuser und Solaranlagen steigern und so die Erträge deutlich erhöhen.

Pressedienst/Redaktion

Die Antireflex-Beschichtung könne auf Anlagen mit unbehandelten Glasflächen aufgesprüht werden, die bisher vier Prozent des auftreffenden Sonnenlichts reflektieren, schreibt 3M in einer Mitteilung. Nanopartikel in der wasserbasierten Lösung veränderten die Brechung der auftreffenden Strahlen und erhöhten dadurch die Lichtdurchlässigkeit der beschichteten Gläser.

Ertragssteigerung in Gewächshäusern

«Erste erfolgreiche Anwendungen zeigen, dass die stärkere Sonneneinstrahlung zu höheren Ernteerträgen in Gewächshäusern führt», schreibt 3M. Bei Paprika-Pflanzen lasse sich ein zusätzlicher Ertrag von 0,8 Kilogramm pro Quadratmeter erzielen. Bei Tomaten seien es sogar zusätzlich 1,9 Kilogramm. Auch Blumen, wie beispielsweise Rosen und Gerbera, profitierten von der Beschichtung.

Nennenswerte Mehrleistung an Solarenergie

Ähnliche Erfolge seien auch bei Solarzellen zu erwarten: 3M rechnet damit, dass die Stromausbeute durch die nachträgliche Beschichtung um bis zu drei Prozent wächst. «Eine derartige Leistungssteigerung bei sämtlichen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland würde einen zusätzlichen Ertrag von 1,29 Gigawatt erbringen», schreibt das Unternehmen. Das übertreffe die Strommenge, die sämtliche Windkraftanlagen in Sachsen erzeugen.

Oberflächentechnologie erhöht Lichtdurchlässigkeit

Bereits seit Längerem sind Antireflex-Beschichtungen bei der Herstellung von Brillengläsern, Scheiben, Bildschirmen und Solarzellen im Einsatz. Sie werden unter hohen Temperaturen in die Glasoberfläche eingebrannt. Das Besondere an der nun entwickelten Flüssigkeit von 3M ist, dass man sie mit der zur Reinigung von Glashausdächern üblichen Sprühtechnik sehr einfach auftragen kann. «Die umweltfreundliche Antireflex-Beschichtung härtet dann unter Umgebungstemperatur aus und ist so für etwa zwei Jahre haltbar», verspricht das Unternehmen.