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Meyer Burger will Schulden loswerden

Foto: Meyer Burger
Foto: Meyer Burger

Die Meyer Burger Technology AG konnte gemäss einer Mitteilung den guten Auftragseingang und das hohe Umsatzwachstum des ersten Halbjahrs 2016 im dritten Quartal fortführen. Um das Unternehmen nachhaltig auf gesunde Beine zu stellen, soll unter anderem das Aktienkapital erhöht werden.

Pressedienst/Redaktion

Die Meyer Burger Technology AG kündigt ein Rekapitalisierungsprogramm an, das aus drei Elementen besteht. So will das Unternehmen nachhaltig Schulden abbauen, spätestens bis zu einer allfälligen Rückzahlung der Wandelanleihe in 2020 gelegt werden. Das erste Element zur Stärkung der Kapitalstruktur ist eine geplante Anpassung der Bedingungen der ausstehenden Wandelanleihe 2020. Die Wandelanleihegläubiger wären berechtigt, eine vorzeitige Rückzahlung der Anleihe auf den 24. September 2018 zu verlangen. Der Verwaltungsrat schlägt den Wandelanleihegläubigern vor, darauf zu verzichten und offeriert im Gegenzug eine höhere Verzinsung sowie einen reduzierten Wandelpreis. Verschiedene grössere Wandelanleihegläubiger, darunter auch Veraison Capital AG, hätten ihre Unterstützung für die vorgesehene Anpassung der Wandelanleihebedingungen in Aussicht gestellt, schreibt das Unternehmen.

Das zweite Element zur Stärkung der Kapitalstruktur besteht aus einer geplanten Erhöhung des Aktienkapitals. Der Verwaltungsrat beabsichtigt, den Aktionären der Gesellschaft eine ordentliche Kapitalerhöhung zu beantragen, um die Eigenkapitalbasis zu stärken und die Rückzahlung der am 24. Mai 2017 fällig werdenden CHF 130 Mio. Obligationenanleihe sicherzustellen. Die Kapitalerhöhung soll rund CHF 160 Mio. betragen. Der Verwaltungsrat beabsichtigt in Kürze eine ausserordentliche Generalversammlung einzuberufen, um die Zustimmung der Aktionäre zu dieser Kapitalerhöhung zu erhalten.

Das dritte Element des Rekapitalisierungsprogramms ist eine Verlängerung der Laufzeit des im April 2017 fällig werdenden hypothekarisch gesicherten Kredits von CHF 30 Mio. auf dem Verwaltungs- und Produktionsgebäude in Thun um drei Jahre. Gleichzeitig wird die Garantiefazilität bedarfsgerecht auf CHF 60 Mio. angepasst und die Laufzeit ebenfalls um drei Jahre verlängert. Die Verlängerung der beiden Kreditfazilitäten sei durch ein Bankenkonsortium zugesichert worden.

Vertrag für Photovoltaik-Grossprojekt

Meyer Burger konnte einen Vertrag für ein Photovoltaik-Grossprojekt in der Türkei unterzeichnen. Der Vertrag umfasst die Lieferung von High-Tech Anlagen zur Herstellung von hocheffizienten und hochqualitativen Solarwafer, -zellen und -modulen. Der gesamte Vertragswert beläuft sich auf rund Euro 67 Mio. und umfasst entlang der gesamten Wertschöpfungskette Anlagen, Systeme, Software zur Produktionsüberwachung (MES) sowie die Ausbildung der Operators vor Ort zur Herstellung und Sicherstellung von hocheffizienten Solarmodulen. Für den Prozessschritt Wafering werden die erfolgreichen Meyer Burger Diamantdrahtsägesysteme, für den Prozess Zellbeschichtung die hocheffiziente Heterojunction HJT und für die Verbindung und Verkapselung der Solarmodule die leistungsfähige SmartWire Connection Technologie von Meyer Burger zum Einsatz kommen. Die Jahresproduktionskapazität für diese erste Phase wird rund 200 MW erreichen.

Der Kunde plant mit der Unterstützung des Meyer Burger Equipments eine Gesamtproduktionskapazität von rund 1 GW bis in 5 Jahren zu erreichen. Dieser Vertrag ist ein Teil zur Erreichung dieses Zieles. Die Anzahlung für diesen Auftrag wird im Verlauf des ersten Quartals 2017 erwartet. Der Auftrag wird nach erfolgter Anzahlung im Auftragseingang reflektiert. Die Auslieferung der vertraglich vereinbarten Anlagen ist ab dem dritten Quartal 2017 geplant. Der Kunde sieht einen Produktionsbeginn ab dem ersten Quartal 2018 vor.

Ausblick Gesamtjahr 2016

Meyer Burger geht davon aus, für das Gesamtjahr 2016 einen Nettoumsatz von CHF 420-450 Mio. und auf Stufe EBITDA ein positives Ergebnis von CHF 10-20 Mio. zu erreichen. Das am 29. September 2016 veröffentlichte, umfassende Strukturprogramm wird rasch umgesetzt und soll dazu führen, dass bei einem unveränderten Umsatzvolumen die jährlichen operativen Gesamtkosten des Unternehmens um CHF 50 Mio. reduziert werden. Die ausserordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strukturprogramm werden die Jahresrechnung 2016 im vierten Quartal einmalig mit rund CHF 3-4 Mio. belasten.