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Netzwerk für erneuerbares «Öl»

Circa 170 Teilnehmende von über 80 Unternehmen und Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft haben sich im Innovationspark Zürich getroffen, um die Eckpunkte einer sektorenübergreifende Zusammenarbeit für die Abkehr von fossilem Öl und Erdgas auszuarbeiten. Ziel der Zusammenarbeit soll die Versorgung der Luftfahrt mit CO2-neutralem Flugpetrol, eine generelle Abkehr von fossilem Öl und Erdgas, sowie eine bessere Versorgungssicherheit dank so genannten Power-to-X-Technologien sein.

Pressedienst/Redaktion

«Dank Power-to-X kann die Abhängigkeit von fossilem Öl und Erdgas gesenkt werden, da damit chemisch identische Produkte synthetisch hergestellt werden können», schreibt das Swiss Power-to-X Collaborative Innovation Network SPIN in einer Medienmitteilung zu den erstmals vom Netzwerk durchgeführten SPIN DAYS.

Angestrebt werde ein geschlossener Kohlenstoffkreislauf, womit die Belastung fürs Klima wesentlich gesenkt werden könne. Dies bedarf jedoch den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen. Power-to-X mache in Sektoren wie der Luftfahrt eine rasche Dekarbonisiuerung überhaupt erst möglich. «Wir haben heute den Grundstein dafür gelegt, dass sämtliche Stakeholder der Schweiz, die in Power-to-X involviert sind oder entsprechende Pläne haben, koordiniert auf gemeinsame Ziele hinarbeiten können, damit die Schweiz ihre Pole Position bei der Erforschung und Industrialisierung von Power-to-X nicht verliert», erklärt SPIN-Präsident Martin Bäumle. Letztendlich ginge es auch um die Frage, wie die Schweiz diese neue Technologie wertschöpfend nutzen kann.

Pioniere ermutigen

Die Veranstaltung wurde durch Bundesrätin Simonetta Sommaruga eröffnet. Sie ermutigte die Anwesenden mit den Worten «Wenn sich Pioniere aus Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft zusammentun, dann entstehen konkrete Lösungen – und im besten Fall verleihen sie uns sogar Flügel! Diese Perspektive tut gut, und deshalb bin ich heute sehr gerne zu Ihnen gekommen», sagte sie in ihrem Grusswort. Regierungsrätin Carmen Walker Späh erinnerte in ihrer Video-Grussbotschaft daran, dass die technische Entwicklung weitergehen müsse und wir die Abenteuerlust nutzen müssen, um die Luftfahrt aufs nächste Level zu bringen, «von sicher und bequem» zu «sicher und bequem und sauber». Der Schlüssel zum Stoppen des Klimawandels sei die Innovation.

Unter den Referenten am SPIN DAY waren Forscher und Pioniere von Empa, Synhelion, Caphenia, HIF Global, SPIN, Technische Universität Hamburg (in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für deutsche Luft- und Raumfahrt), armasuisse, Repower, Switzerland Global Enterprise und dem Betreiber der einzigen Schweizer Raffinerie, VARO Energy. Swiss International Airlines war mit dem CEO Dieter Vranckx vertreten. Am Vormittag und Nachmittag fanden Workshops statt, in denen unter anderem an den Zielen und an wichtigen Elementen für eine Power-to-X-Roadmap gearbeitet wurde.

Greenwashing vermeiden

Zudem konnten die Teilnehmenden über eine Deklaration abstimmen, die SPIN vorbereitet hatte. Dabei gab es eine Zustimmung von über 95%, dass Power-to-X aus erneuerbaren Energiequellen grosse Chancen bei der Erreichung von Klimazielen mit sich bringt. Die Deklaration enthält auch konkrete Aufrufe an Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, mit dem Ziel, die Weiterentwicklung dieser Technologien zu beschleunigen und dabei zusammenzuarbeiten. Das Potenzial dieser Technologien soll klar bezeichnet werden, ohne die potenzielle Wirkung im Sinne von Greenwashing zu überzeichnen.