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Power-to-Heat-Anlagen als Puffer etablieren

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck hat Ende Juni bei den SWN Stadtwerken Neumünster die neue Power-to-Heat-Anlage in Betrieb genommen.

Mit einer Leistung von 20 Megawatt und einer Verfügbarkeit innerhalb von fünf Minuten, kann die Anlage starke Schwankungen auffangen, die durch den Einsatz erneuerbarer Erzeugungsanlagen entstehen. Erzeugung und Verbrauch müssen sich im Netz immer die Waage halten, damit der Strom nicht ausfällt. Power to Heat-Anlagen dienen daher zur Stabilisierung und als Puffer im Netz. Im nördlichsten Bundesland übersteigt die Erzeugung aus Erneuerbaren den Strombedarf gerade an windreichen Tagen um ein Vielfaches.

Das geplante Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sei mutlos, so Habeck. Die Bundesregierung traue sich nicht, den Weg hin zur nächsten Phase der Energiewende einzuschlagen. «Wir brauchen mehr Möglichkeiten, bei Netzengpässen Strom aus Erneuerbaren zu nutzen, statt ihn wegzuschmeißen», so Habeck.

«Der aus dem Netz genommene Überschussstrom wird im Elektrodenkessel der Power-to-Heat-Anlage in Dampf überführt und in das lokale Fernwärmenetz eingespeist, an das rund 20’000 private Haushalte und Unternehmen angeschlossen sind», erklärt SWN-Geschäftsführer Matthias Trunk.

Die Bedeutung sektorenübergreifender Technologien zeigt sich auch im aktuellen Entwurf der EEG-Novelle 2016. Nach dem Motto «Nutzen statt Abregeln» sollen künftig alternative Technologien zur Nutzung von Überschussstrom stärker gefördert werden, anstatt wie bisher Erzeugungsanlagen bei Überlastung der Netze abzuschalten. Power-to-Heat ist dabei eine Technologie mit hohem Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom in Wärme.