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Privatpersonen verzögern den Bau des Windparks EolJorat Sud

Foto: Suisse Eole

Eine Gruppe von Privatleuten verzögert den Bau des stadtnahen Windparks EolJorat Sud, der 10 % der Lausanner Bürger mit Strom versorgen könnte. Der Verband zur Förderung der Windenergie in der Schweiz, Suisse Eole, reagiert empört und beurteilt diesen Schachzug als unsportliches Zeitspiel.

Pressedienst/Redaktion

Im Rahmen des Projekts EolJorat Sud sollen acht Windräder auf dem Gemeindegebiet von Lausanne errichtet werden, ein wichtiges Energieprojekt für die gesamte Region. «Acht Windräder sind geplant, die grob geschätzt etwa 10 % des Stromverbrauchs der Bürgerinnen und Bürger von Lausanne decken können», erklärt Jean-Yves Pidoux, Mitglied des Stadtrats von Lausanne, am Donnerstag in der Morgensendung von RTS. «Das ist nicht gerade wenig», ergänzt der Direktor der Stadtwerke. «Es ist ein grosser Beitrag zur Produktion der einheimischen erneuerbaren Energien und deswegen ist es uns sehr wichtig, dass dieser Windpark gebaut werden kann.»

Eine Handvoll Leute wollen verhindern, was Tausende fordern

Am 28. September gingen in Bern 100’000 Menschen für den Klimaschutz auf die Strasse. Zahlreiche Menschen und viele grosse Organisationen nahmen an dieser bunt gemischten und generationenübergreifenden Demonstration teil. Am 17. Oktober teilte eine Vereinigung mit nur mehreren Dutzend Mitgliedern mit, dass sie beim Bundesgericht Beschwerde gegen den Windpark EolJorat Sud einlegen wird. «Es ist absurd, dass eine Handvoll Privatleute ein Windenergieprojekt verzögern kann, das 10 % der Lausanner Bürgerinnen und Bürger mit Strom versorgen könnte», empört sich Isabelle Chevalley, Präsidentin von Suisse Eole und Nationalrätin. «Mit diesem Windpark könnten jedes Jahr etwa 10’000 Tonnen CO2 eingespart werden!» Zur Erinnerung: Am 30. September 2019 wies das Verwaltungsgericht des Kantonsgerichts zwei Rekurse ab, die gegen den Teilnutzungsplan des Windparks «EolJorat secteur Sud» eingelegt worden waren. «Dieser positive Entscheid gründet auf dem nationalen Interesse der Windenergie und bestätigt die Seriosität der Studien, die unsere Branche erstellt hat», ergänzt Isabelle Chevalley.

Unfaires Zeitspiel

Laut RTS wird die Beschwerde gegen den Windpark EolJorat Sud in wenigen Tagen, also vor Ablauf der auf den 31. Oktober festgelegten Frist, eingereicht werden. Anschliessend wird es etwa ein Jahr dauern, bis das Bundesgericht in der Sache entscheidet. Dabei haben die Gegner nur wenig Chancen, beim Bundesgericht zu siegen, sie erreichen nur eine Verzögerung beim Bau des Windparks. Für Isabelle Chevalley ist die Sache klar: «Sie spielen auf Zeit. Bei vielen Sportarten würde eine Strafe wegen unnötiger Spielverzögerung verhängt.» Jedes Jahr Verzögerung verhindert die Einsparung von 10’000 Tonnen CO2 pro Jahr.