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Umweltfreundliche Entsorgung von PV-Modulen

Bild: Beat Kohler

Photovoltaikmodule können jahrzehntelang klimafreundlichen Strom erzeugen. Danach müssen sie fachgerecht entsorgt werden, da sie auch wertvolle Reststoffe enthalten. Das neue BSW-Hinweispapier informiert über Abgabestellen und gibt wichtige Sicherheitshinweise.

Pressedienst/Redaktion

Photovoltaik ist auf dem Vormarsch. Stetig werden mehr Anlagen installiert und liefern zuverlässig Strom. In Deutschland sind mehr als 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen in Betrieb. In der Schweiz sind es rund 85 Tausend. Wie jedes Kraftwerk haben aber auch Solarmodule eine begrenzte Laufzeit. Unter normalen Bedingungen kann ein Photovoltaikmodul mindestens 25 Jahre lang zuverlässig klimafreundlichen Strom liefern, meist auch deutlich länger. Die meisten installierten Anlagen sind also noch in Betrieb. In einigen Jahren werden Photovoltaikmodule allerdings in grossen Mengen deinstalliert und umweltfreundlich entsorgt und recycelt werden müssen. Ansonsten wird der ökologische Wert des sauber produzierten Strom wieder negiert. Der deutsche Bundesvorstand Solarwirtschaft e. V. (BSW) rechnet in gut zehn Jahren mit einer größeren Menge an Altmodulen. Diese Tatsache ist Urheber für eine Angst und einem Vorurteil gegenüber der Photovoltaik – deren Entsorgung sei umweltschädlich. Der BSW räumt mit diesem Vorurteil auf und informiert über die fachgerechte Entsorgung der Altmodule.

Photovoltaik zu 80 bis 90 Prozent recycelbar

„Das Recycling von Solarmodulen ist heute technisch gut machbar. Entsorgungsfachbetriebe können Altmodule so verwerten, dass die enthaltenen Rohstoffe fast vollständig als Sekundärrohstoffe einem Produktionsverfahren zugeführt werden können“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „Daher ist es wichtig, dass ausrangierte Module in den Wertstoffkreislauf gelangen.“ Die meisten installierter Anlagen sind Si-kristallin. Diese enthalten neben kleinen Mengen Blei und Silber keine schädlichen Substanzen. Alternative Module können ferner weitere Schadstoffe (wie Cadmium oder Selen) enthalten. Diese werden aber zu guten Teilen vom Modul getrennt und fachgerecht entsorgt, oder gar recycelt werden. Den deutlich grössten Teil macht allerdings das Glas aus. Dieser kann unbedenklich entsorgt werden. Auch das Aluminium, die Kabel und die Elektronik können problemlos vom Modul entfernt und recycelt werden. Im Grossen und Ganzen müssen etwa 10 bis 20 Prozent Gewichtsanteil heute noch verbrannt werden. Zum Beispiel die Kunststofffolie und das schwermetallhaltige Lot. Etwa 4 Prozent werden deponiert, der Rest ist recycelbar.

Über den Bundesverband Solarwirtschaft e. V.

Der BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e. V. vertritt die Interessen von einigen hundert Solar- und Speicherunternehmen in Deutschland. Der Verband agiert als Informant, Berater und Vermittler im Aktionsfeld zwischen Wirtschaft, Politik und Verbrauchern. Sein Ziel ist Investitionssicherheit in der Wachstumsbranche Solarenergie zu wahren. Einige Unternehmen der Solar- und Speicherbranche – von Rohstofflieferanten und Produktionsfirmen über das Handwerk bis hin zu Betreibergesellschaften, Planern und Financiers – sind im BSW organisiert.

Ausserdem ist die fachgerechte Entsorgung auch gemäss dem Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG) gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb hat der BSW ein neues Merkblatt zusammengestellt, in dem Besitzende von Anlagen, Installateure sowie Betreiber von Sammelstellen erfahren, wo Altmodule abgegeben werden können.

Fachgerechte Entsorgung

So können zum Beispiel Module aus privaten Haushalten kostenfrei bei ausgewiesenen Sammelstellen wie etwa Wertstoffhöfen oder den Rücknahmestellen der Hersteller und Vertreiber abgegeben werden. „Da bei Lichteinfall auf die aktive Zellschicht in Photovoltaik-Modulen eine elektrische Spannung entsteht, ist ein sorgfältiger Umgang mit abgebauten, zu entsorgenden Modulen wichtig“, sagt Körnig. So sollten Modulkabel befestigt werden, Module sorgfältig gestapelt und gegebenenfalls mit Kantenschutz versehen werden. „Die solaraktive Seite des Modules sollte beim Stapeln immer nach unten zeigen, offene Kontakte und beschädigte Rückseitenfolien sollte man vor dem Abtransport isolieren.“ In der Schweiz ist die fachgerechte Entsorgung bisweilen noch nicht obligatorisch. Dies wird aber mit der Anpassung der entsprechenden Verordnung bald der Fall sein. Aufgrund der vorgezogenen Recyclinggebühr können Module aber an allen Verkaufsstellen oder an einer Sammelstelle kostenfrei zurück gegeben werden.