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Vorbildliche Innovationen ausgezeichnet

Foto: Beat Kohler

Zum dritten Mal wurde der Berner Unternehmenspreis «NEUE ENERGIE» verliehen. Die clevergie gmbh, Joulia SA und die Energiewendegenossenschaft aus den Branchen Energieplanung, Sanitärindustrie und Solarbau wurden für ihr vorbildliches Engagement in den Bereichen Erneuerbare Energie und Energieeffizienz ausgezeichnet. Unter ihnen auch die Energiewendegenossenschaft.

Pressedienst/Redaktion

Der Berner Unternehmenspreis «NEUE ENERGIE 2017» wurde von der Unternehmerinitiative «Neue Energie Bern» zusammen mit den Hauptpartnern, der BKW Energie AG, der Berner Kantonalbank und der Gebäudeversicherung Bern zum dritten Mal verliehen. Der Standortförderung des Kantons Bern als Standortpartner und die Berner Fachhochschule als Technologiepartner unterstützen den Preis. Drei vorbildlich nachhaltige Unternehmen aus dem Kanton Bern, die sich in den letzten Jahren mit innovativen Beiträgen in den Bereichen Erneuerbare Energien oder Energieeffizienz hervortaten, durften die Trophäe entgegennehmen.

Die clevergie gmbh aus Wyssachen punktete vor allem durch ihre gesamtheitliche Beratungs-, Planungs- und Installationsdienstleistung. Sie bietet eine umfassende Kundenberatung im Bereich der erneuerbaren Energie an. Ausserdem überzeugte die clevergie gmbh mit ihren realisierten Projekten an anspruchsvollen und schützenswerten Bauten. So ist auch das firmeneigene Gebäude ein Vorzeigeprojekt, welches den gesamten Energiebedarf für die Heizung und den Betrieb des Gebäudes inklusive zwei Elektrofahrzeugen selber erzeugt.

Wiederum hatten sich zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, die in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz tätig sind, für den Preis beworben. Das Rennen machten schliesslich drei Unternehmen aus der Energieplanung, Sanitärindustrie und dem Solarbau. Sie durften für ihre Leistungen und Innovationen die Auszeichnung und ein Preisgeld von 5000 Franken entgegennehmen. Unter ihnen auch die Energiewendegenossenschaft, welche den Selbstbau von Solaranlagen fördert.

Jury überzeugt

Die Energiewendegenossenschaft mit Sitz in Bern hat die Jury durch ihr innovatives genossenschaftliches Geschäftsmodell überzeugt, das rentable Photovoltaikanlagen ermöglicht – auch ohne Subventionen. Mit ihrem Engagement für die Installation von vielen Solaranlagen leistete die Energiewendegenossenschaft in den letzten paar Jahren einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.

Die Jury ist zudem davon überzeugt, dass durch die Eigenleistung der Hausbesitzer bei der Installation der Solaranlagen eine hohe Verbundenheit und ein besseres Verständnis für die Technologie gefördert werden. «Es freut uns ausserordentlich, dass die Energiewendegenossenschaft (EWG) den diesjährigen Berner Unternehmerpreis Neue Energie 2017 gewonnen hat. Die EWG konnte die Jury mit ihrem innovativen genossenschaftliches Geschäftsmodell überzeugen, das rentable Photovoltaikanlagen ermöglicht», erklärt Niels Mahler, Geschäftsführer der EWG.

Erfolgreiches Modell

Die EWG hat in den letzten drei Jahren bereits über 140 Photovoltaik-Anlagen erstellen. Gebäudebesitzer haben mit der EWG die Möglichkeit, ihre Photovoltaikanlage im Selbstbau zu installieren. Dennoch ist die Bauherrschaft nicht auf sich alleine gestellt. «Ein professioneller Planer der EWG übernimmt Beratung, Planung und Bauführung. Alle administrativen und planenden Arbeiten, wie die Anmeldung für die Einmalvergütung, das Berechnen der Modul-Belegung, des Nachweis der Statik, werden vom Planer übernommen», erklärt Mahler.

Hat die Bauherrschaft nicht die Zeit, die Anlage alleine im Selbstbau zu erstellen, kommen weitere Selbstbauer unter fachkundiger Anleitung des Planers auf das Dach und helfen bei der Installation. Die so von den Helfern geleisteten Stunden kann die Bauherrschaft vorgängig oder nach der Realisierung auf einem anderen Projekt vor-, beziehungsweise abarbeiten. Das Konzept findet schweizweit Anklang. Die EWG konnte bereits in diversen anderen Kantonen Gruppen, die das innovatives Model des Selbstbau übernommen haben, bei der Gründung begleiten und beraten. «Mittlerweile gibt es in Winterthur, in St. Gallen, in Neuchatel und bald schon im Wallis Selbstbaugruppen!», freut sich Mahler. Unterstützt werden diese Selbstbauprojekte auch vom Verband unabhängiger Energieerzeuger (VESE), einer Fachgruppe der SSES.

Die Joulia SA mit Sitz in Biel gewann den Preis für ihr innovatives Produkt Joulia-Inline, welches Wärme aus dem verbrauchten Duschwasser zurückgewinnt. Die neuartige, durchdachte Duschrinne trägt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Energie bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz von nachhaltigen Gebäuden. Momentan gibt es kein vergleichbares Produkt auf dem Markt.

Neue Bewerber gesucht

Den Auftakt der Veranstaltung hatte Nationalrat Jürg Grossen gemacht, welcher vor der Preisverleihung an der Generalversammlung als Präsident der Unternehmerinitiative zurückgetreten ist. Er betonte nach seiner fünfjährigen Amtszeit die Bedeutung der Unternehmerinitiative sowohl für Wirtschaft, als auch Politik und Verwaltung. «Die Notwendigkeit des Vereins ‚Neue Energie Bern‘ ist offensichtlich, weil sich zahlreiche Berner KMU in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz von den traditionellen Verbänden nicht vertreten fühlen», erklärte Grossen. Der jährliche Unternehmenspreis solle unter anderem als Plattform dienen, um das Engagement einzelner innovativer Unternehmen zu würdigen und die wirtschaftliche Bedeutung dieser jungen Branche zu betonen. Seine Nachfolge als Präsident hat Jan Remund angetreten.

Alle drei prämierten Unternehmen leisten einen grossen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie2050. Sie nehmen eine Vorbildfunktion ein und fördern durch ihr Engagement den Wirtschaftsstandort Kanton Bern. Der Preis wird auch nächstes Jahr wieder verliehen. Unternehmen aus dem Kanton Bern können sich ab Mitte Dezember für den Unternehmenspreis 2018 bewerben.