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Gletscherinitiative unterstreicht drängenden Solarausbau

Gletscher erfüllen wichtige Wasserkreislauf-Funktionen. Wenn sie schwinden, kommen damit erhebliche Ökosystemveränderungen mit. Bild: Pixabay.

Mit der Einreichung der Gletscherinitiative spricht sich die Schweiz für den Ausstieg aus Atomkraft wie auch Brenn- und Treibstoffen aus. Der Ersatz dieser Energiequellen fordert einen grossen Bedarf an zusätzlicher erneuerbarer Stromproduktion in der Schweiz – sofern eine deutlich erhöhte Importabhängigkeit vermieden werden soll. Das grösste Potential liegt in der Photovoltaik, sagt Swissolar.

Pressedienst/Redaktion

Innert kurzer Zeit waren die über 100’000 Unterschriften für eingereichte Gletscher-Initiative beisammen, was den Volkswillen zum entschlossenen Handeln gegen die drohende Klimakatastrophe eindrücklich belegt. Die Initiative unterstützt das bundesrätliche Ziel von Netto Null Treibhausgasemissionen bis 2050. Sie präzisiert zusätzlich, dass dabei ab 2050 in der Schweiz keine fossilen Brenn- und Treibstoffe mehr in Verkehr gebracht werden sollen.

Ausstieg bedeutet Ausbau

Die Gletscher-Initiative lässt offen, wie die notwendige Dekarbonisierung der Schweiz erreicht werden soll. Der Ersatz von fossilen Heizungen durch Wärmepumpen und von Verbrennungs- durch Elektromotoren wird zu einem steigenden Stromverbrauch führen. Zugleich gilt es, schrittweise den Atomstrom zu ersetzen. Die Analysen von Swissolar und anderen zeigen, dass der naheliegendste Weg über einen massiven Ausbau von Solarstrom führt. Keine andere erneuerbare Energie hat auch nur ansatzweise dasselbe Potenzial in der Schweiz wie die Photovoltaik, wie heute viele Studien belegen.

Für eine starke Solarenergiebranche

Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 700 Verbandsmitgliedern mit rund 6‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Die SSES veröffentlich in Zusammenarbeit mit der Swissolar sechs Mal jährlich die Zeitschrift „Erneuerbare Energien„, in der über aktuelle Leuchtturmprojekte und neue Technologien berichtet wird.

Gegebenheiten sind vorhanden

„Wir brauchen jährlich 40-45 Terawattstunden Solarstrom, den wir zum grössten Teil auf unseren Dächern und Fassaden produzieren können“ sagt David Stickelberger, Geschäftsleiter vom Fachverband Swissolar. Die dafür benötigte installierte Leistung liegt bei rund 50 Gigawatt. Das ist rund 25 Mal mehr als heute bereits installiert ist. Diese Leistung kann zum grössten Teil auf unseren Gebäuden installiert werden. Swissolar fordert Bundesrat und Parlament auf, die dafür nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Synergie mit Wind und Wasser

Die einzige Alternative zu Solarstrom in Griffnähe wäre ein massiver Ausbau des Stromimports. Dies wäre jedoch mit zusätzlichen Abhängigkeiten vom Ausland verbunden. Angesichts bevorstehender Kraftwerksstilllegungen in den Nachbarländern bedeutete dies auch ein erhöhtes Risiko. Der solare Zubau kann geringer ausfallen, wenn der aktuelle Stillstand beim Ausbau der Windenergie in der Schweiz überwunden wird. Diese kann ebenso wie die Wasserkraft eine wertvolle Ergänzung zum Solarstrom leisten. Insbesondere um die Saisonalität im Winter auszugleichen.

Rahmenbedingungen für den Ausbau schaffen

Der Fachverband Swissolar fordert Bundesrat und Parlament auf, ergänzend zum aktuell verhandelten CO2-Gesetz einen Massnahmenplan zum Photovoltaik-Ausbau zu erarbeiten. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen ist lediglich ein jährlicher Zubau von einem halben Gigawatt möglich. Das Ziel würde somit erst im Jahr 2120 und damit 70 Jahre zu spät erreicht. Deshalb müssen jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden, damit jährlich mindestens 1.5 Gigawatt Photovoltaik in der Schweiz installiert werden. Anzusetzen ist dabei primär bei Grossanlagen auf Industrie-, Gewerbe-, Dienstleistungs-, Infrastruktur- und Landwirtschaftsbauten sowie auf Parkplätzen. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen können diese Anlagen oft nicht wirtschaftlich betrieben werden, weshalb derzeit ein immenses, technisch einfach erschliessbares Potenzial nahezu brach liegt.