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Inbetriebnahme des Energieverbunds Altstetten und Höngg

Die Heizzentrale ist auch mit einer PV-Anlage ausgestattet. Foto: ewz

Nach 16 Monaten Bauzeit werden diesen Oktober die ersten Liegenschaften mit umweltfreundlicher Wärme aus dem Energieverbund Altstetten und Höngg beliefert. Der grösste Verbund seiner Art in der Schweiz löst Fossile Energien durch Energien aus gereinigtem Abwasser und der Klärschlammverwertung des Klärwerks Werdhölzli ab. Im Endausbau werden jährlich bis zu 13 Millionen Liter Heizöl eingespart.

Pressedienst/Redaktion

Als Energiequelle für den Energieverbund Altstetten und Höngg dient die Abwärme der Klärschlammverwertungsanlage des städtischen Klärwerks Werdhölzli. Ab Herbst 2021 wird zusätzlich das gereinigte Abwasser des Klärwerks als Energiequelle genutzt. «Der Energieverbund Altstetten und Höngg folgt dem Prinzip der regionalen, umweltfreundlichen Wärme- und Kälteversorgung und ist deshalb ein Vorzeigeprojekt für die Umsetzung der Energiestrategie 2050», sagt Daniel Büchel, Vizedirektor und Leiter der Abteilung Energieeffizienz und Erneuerbare Energien im Bundesamt für Energie in einer Mitteilung des EWZ. Stadtrat Michael Baumer ergänzt: «Die Energie aus dem eigenen Abfallkreislauf nutzt brachliegende Energie, vermeidet Transporte und schont so die die Umwelt».

Realisierung in Etappen

Im Februar 2019 haben die Stimmberechtigten der Stadt Zürich dem 128,7 Millionen Franken-Vorhaben für eine umweltfreundliche Wärme- und Kälteversorgung in Altstetten und Höngg in einer Volksabstimmung mit 87,7% deutlich zugestimmt. Nach 16 Monaten Bauzeit werden ab diesem Oktober die ersten Überbauungen und Gewerbeliegenschaften in Höngg mit Wärme aus lokalen, erneuerbaren Quellen beliefert. Das Fernwärmenetz wird zur Versorgung weiterer Liegenschaften in den kommenden Jahren stetig ausgebaut.

Die neue Swiss Life Arena der ZSC Lions ist ab Sommer 2022 ebenfalls Teil des neuen Energieverbundes und versorgt zusätzlich das angrenzende Dienstleistungsgebiet über ein Fernkältenetz mit Klimakälte. Hier zeigt sich gut, wie die Kombination von Anergie-, Fernwärme- und Fernkältenetz nachhaltige Synergien schafft. Die Abwärme aus der Kälteproduktion wird direkt vor Ort genutzt, um Räume zu heizen und Brauchwarmwasser im Stadion zu erwärmen. Dank der intelligenten Vernetzung der verschiedenen Energiequellen erreicht der Verbund im Endausbau eine zu rund 85% CO2-neutrale Energieproduktion.

Aktuell sind rund 60 Anschlüsse für Wärme/Kälte unter Vertrag, wobei ein Anschluss beispielsweise 500 Wohnungen umfassen kann. Das Ziel sei, dass durch den Energieverbund im Endausbau 2035 rund 30’000 Haushalte mit Wärme und Kälte versorgt werden können, heisst es in der Mitteilung. Damit werden jährlich 13 Millionen Liter Heizöl eingespart und eine Reduktion der CO2-Emissionen um rund 30’000 Tonnen erreicht.