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Rasant sinkende Kosten bei sauberer Energietechnologien

Foto: Beat Kohler

Eine neue Studie von Ökonomen der Universität Mannheim belegt, dass die Kosten für saubere Energiequellen und -speicher wie Solarmodule, Batterien oder erneuerbaren Wasserstoff deutlich schneller sinken als bisher gedacht.

Pressedienst/Redaktion

Die Kosten sauberer Energiequellen sind zentral für das Gelingen der Energiewende dar. Die US-Regierung hat dementsprechend kürzlich angekündigt, die Kosten für Solarenergie bis 2030 halbieren zu wollen. Gleichzeitig sollen auch die Kosten für sauberen, erneuerbaren Wasserstoff um 80 Prozent sinken, sodass er mit Erdgas konkurrenzfähig wird.

Doch sind diese Ziele in der kurzen Zeit erreichbar? Dieser Frage ist das Forschungsteam des Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES) in einer neuen Studie nachgegangen. Das Ergebnis: Kontinuierliche Verbesserungen von derzeit verfügbaren Technologien sollten ausreichen, die angestrebten Kostensenkungen zu erzielen, wie MISES in einer Medienmitteilung schreibt. Im Gegensatz dazu seien Technologie-Durchbrüche nicht notwendig. Der Grund für diese positive Prognose sei, dass die Kosten für Wind- und Solaranlagen sowie die Produktion von grünem Wasserstoff im vergangenen Jahrzehnt teilweise schneller gefallen seien als bisher angenommen.

«Die Energiewende ist eine Mammutaufgabe. Aber wir können mit den existierenden Technologien viele unserer Ziele erreichen – vorausgesetzt wir bauen diese Technologien schnell und weitreichend aus», erklärt die Co-Autorin der Studie Rebecca Meier. Gemeinsam mit den Wirtschaftswissenschaftlern Stefan Reichelstein und Gunther Glenk analysierte sie die Entwicklung der Anschaffungspreise von Solarmodulen, Windturbinen, Batterien und Elektrolyseuren. Auf dieser Grundlage untersuchten die Forschenden, wie sich die Kosten der Erzeugung von sauberem Strom aus Sonnen- und Windenergie entwickelt haben und mit welcher Rate die Produktionskosten für erneuerbaren Wasserstoff gefallen sind.

Als Grundlage für die Berechnung diente den Forschenden eine bewährte Methode: das Lernkurven-Konzept von Theodore Paul Wright aus dem Jahr 1936. Das Konzept beschreibt die Beobachtung, dass die Stückkosten eines Produktes häufig mit jeder Verdopplung der kumuliert produzierten Stückzahl des Produktes um einen konstanten Faktor fallen. «Jede installierte Einheit einer sauberen Energiequelle liefert Lernerfahrungen, die zu Kostenreduktionen für die Technologie führen, welche wiederum zu weiterem Ausbau führen. Solche Kreisläufe treiben die Geschwindigkeit der Energiewende entscheidend voran. Sie müssen jedoch durch Anfangsinvestitionen angestoßen werden und dürfen anschließend nicht durch konträre politische Massnahmen ausgebremst werden», fasst Glenk zusammen.

Link zur Originalveröffentlichung im Schmalenbach Journal of Business Research: http://tiny.uni-mannheim.de/6me